Zwei Rettungsfahrzeuge für den Thierstein
Die Rettungsdienste Nordwestschweiz AG aus Reinach eröffnet in Breitenbach ihre erste Aussenstelle mit einer 24-Stunden-Bereitschaft und zwei Fahrzeugen.
Im Thierstein und im Laufental war es in den letzten Jahren vorgekommen, dass die Sanität nicht in der vorgegeben Zeit vor Ort eintraf. Landrat Marc Scherrer (Zwingen) und Kantonsrat David Häner (Breitenbach) intervenierten auf dem politischen Weg. Dies führte letztlich zu neuen vertraglichen Abmachungen. Im Laufental bleibt das Rettungswesen in der Zuständigkeit des Kantonsspitals Baselland, erhält aber bei Bedarf durch weitere Anbieter Unterstützung. Der Landrat hat insgesamt die Gelder aufgestockt.
Im Thierstein kommt es zu einem Novum, «welches eine grosse Verbesserung darstellt», sagt David Häner auf Anfrage dieser Zeitung. «Angestossen habe ich dies mit einer Anfrage an die Solothurner Regierung, mit hartnäckigem Nachfragen und mit dem Einreichen eines Auftrages, der von der FDP-Fraktion unterstützt wurde», resümiert Häner und räumt ein: «Von der Dynamik war ich dann selber überrascht.» Die Solothurner Spitäler AG kündigte den Vertrag mit dem Kantonsspital Baselland und schloss mit der Rettungsdiensten Nordwestschweiz AG eine Leistungsvereinbarung ab, die vorsieht, dass der Bezirk Thierstein seine eigene Sanität erhält.
Neben der Feuerwehr eingemietet
Nachgefragt bei der Rettungsdienste Nordwestschweiz AG aus Reinach bestätigt Pascal Frank, Leiter Rettungswesen, dass die Unternehmung mit ihren knapp 100 Mitarbeitenden im Begriff sei, in Breitenbach eine Aussenstelle aufzubauen. Der Standort sei bestimmt. «Wir mieten uns in der Gewerbeliegenschaft an der Passwangstrasse neben der Feuerwehr ein.»
Das Gebäude biete ausreichend Platz, die Fahrzeuge einzustellen sowie Räumlichkeiten für die medizinische Ausrüstung (inklusive Medikamentenlager) und Aufenthaltsräume für die Mitarbeitenden zu schaffen. «Vorschriftsgemäss braucht es ausreichend sanitäre Einrichtungen, also mehrere voneinander getrennte Duschen und Toiletten. Die Liegenschaft bietet von ihrer Grösse her tolle Möglichkeiten, den Mitarbeitenden eine gute Infrastruktur zu bieten. Es gibt Rückzugsmöglichkeiten; und in eigenen Büroräumlichkeiten können die Mitarbeitenden ihre Einsätze administrativ erfassen. Es gibt auch eine Küche», erklärt Frank. Die baulichen Anpassungen würden nun auf Hochtouren laufen. «Ab Januar 2024 wird die Rettungsdienste Nordwestschweiz AG im Thierstein rund um die Uhr vor Ort sein.» Wobei die Aussenstelle sogar mit zwei Fahrzeugen ausgestattet werde. Damit können der Betrieb optimiert und bei Schichtwechsel Verzögerungen verhindert werden, ebenso können bei Grossanlässen bei Bedarf mehrere Teams vor Ort sein.
Voraussichtlich werde man die Bevölkerung im Frühjahr zu einem Tag der offenen Türe einladen, kündigt Frank an. Der Blick hinter die Kulissen verspricht Spannung. In der Schweiz sind die Kompetenzen der Rettungssanitäter sehr hoch. Mit ihren Fahrzeugen werden sie zu einem rollenden Spital. Dank modernster Technik sei es möglich, bereits an der Unfallstelle innere Blutungen zu lokalisieren und zu handeln oder zum Beispiel — mit dem Notarzt — eine Narkose einzuleiten, gibt Frank zu verstehen.
In Laufen Rettungswagen des KSBL im Einsatz
In Laufen wird ab dem 1. Januar 2024 ein Rettungswagen des KSBL in der Rettungswache an der Baselstrasse 67 rund um die Uhr bereitstehen. «Für den Betrieb eines Rettungswagen benötigt es elf Personen. Es gibt per se kein fixes Stammpersonal in Laufen. Aktuell versehen sechs Personen mehrheitlich ihre Dienste in Laufen. Die Besetzung des Rettungswagens wird von Mitarbeitenden des Rettungsdienstes KSBL sichergestellt. Diese sind auf den Rettungswachen Liestal und Laufen eingesetzt», teilt Anita Kuoni, Leiterin Kommunikation Kantonsspital Baselland auf Anfrage mit.