Zuversicht macht sich bezahlt
Im Thierstein kommt es am Samstag im Zentrum von Breitenbach zu einem einzigartigen Fasnachtsevent mit 14 Guggen und fünf grossen Wagen. In Laufen rüstet man sich in letzter Minute für einen «wilden Umzug».
«Wir waren bereits vor einem Jahr in den Startlöchern. Damals waren die Massnahmen des Bundesrates aber so streng, dass nichts wurde aus der Fasnacht 2021. Im Herbst starteten wir erneut mit den Vorbereitungen für die Fasnacht und freuen uns jetzt doppelt: Dass wir nicht aufgegeben haben und dass uns die Gemeinde Breitenbach die Bewilligung erteilte, etwas Grossartiges auf die Beine zu stellen», sagt der Präsident des Breitenbacher Fasnachtskomitees, Claudio Spaar. Er, Dominik Jeker, Robin Meier, Tobias Schnell, Michael Corpataux und Petra Dürr vom Komitee (Hirzebach) haben das volle Fasnachtsprogramm auf die Beine gestellt. Eingeläutet wird der Schmutzige Donnerstag mit der traditionellen Chesslete und der Kinderfasnacht, am Abend erreicht er seinen Höhepunkt mit einer Guggengala auf dem Dorfplatz. Am Samstagnachmittag wird Breitenbach zum Fasnachtsdorf mit einer bunten Strassenfasnacht, an der auch die Wagen nicht fehlen werden, verspricht Spaar. Insgesamt gebe es im Thierstein fünf Cliquen, die trotz Unsicherheit den Aufwand nicht scheuten, einen Fasnachtswagen zu bauen. Das Komitee hatte im Januar die Gemeinde um Anlassbewilligung ersucht und grünes Licht erhalten für eine Fasnacht mit Wagenausstellung im Dorfzentrum unter der Auflage der 3G-Regel. Da der Bundesrat mittlerweile die Zertifikatspflicht aufgehoben hat, ist das Thema Eingangskontrolle vom Tisch, sagt Spaar. 14 Guggen aus nah und fern heizen die Stimmung an und für die Festwirtschaft sorgen die Wagencliquen mit kulinarischem Verwöhnprogramm und einer Bar. Damit wird klar: Zuversicht lohnt sich. Nach langer Durststrecke könnte die Fasnacht zum grossen Freudenfest werden. An Sujets wird es nicht fehlen. Im Breitenbacher Gemeinderat zeigte man sich am Montagabend jedenfalls davon überzeugt: «Unser Entscheid, die Fasnacht zu bewilligen, war goldrichtig.»
Flugblatt kündigt wilden Umzug an
In Laufen sprach der Stadtrat aufgrund der bundesrätlichen Massnahmen keine Bewilligung für einen offiziellen Fasnachtsanlass aus. «Das Fasnachtskomitee entschied frühzeitig in Absprache mit allen Beteiligten, weder den traditionellen Umzug noch die Guggengala zu organisieren», sagt Fasnachtsobmann Beat Jermann. In diesem Sinn seien keine Wagen mit Traktorantrieb vorgesehen. Hingegen spreche nichts gegen kleinere Formationen, die durch das Stedtli ziehen und möglich seien auch spontane Auftritte von Guggen und Schnitzelbänk. Denn eine Beizenfasnacht ist zulässig. «In letzter Minute fiel der Entscheid, doch noch eine Plakette unter dem Motto herauszugeben: «727 Joor Stadt Laufen, Proscht!», führt Jermann aus. Die Laufner Fasnacht ist Tradition seit 1896. Am Umzug machten in den letzten Jahren jeweils bis zu 50 Formationen mit. 1000 Fasnächtler und Fasnächtlerinnen erfreuten Zehntausende Zuschauende. Deswegen wird es wohl auch im Jahr 2022 eine bunte Strassenfasnacht geben, so steht es jedenfalls auf einem Flugblatt geschrieben, das derzeit die Runde macht und eine «wilde Fasnacht» ankündigt: «Das Johr, git s e Fasnacht-Light, es isch würklich wohr. Im Stedtli — chasch verchleidet umelaufe und au widr Ässe und Trinke go chaufe. E wilde Umzug sölls gäh, drei Täg à la Chinderfasnacht, das löh mr eus nit lo näh. Me trifft sich bim Helye-Platz und macht zwo Rundene und lot Zuschauer sich verblüft lo wundere. Dr Start isch alli drei Täg, jewils am zwei. Mitmache chöne alli wo wei. Mit Handwage oder au z Fuess, bisch du derbi, es söll e bunte und glatte Umzug si. Chum mach mit oder lueg eifach zue!»
