Würdigung einer beeindruckenden Saison

Am 12. Mai erhält der TV Grindel in Olten den kantonalen «Talent Award». Es ist eine Auszeichnung für Erfolge im Sport, aber auch für geleistete Nachwuchsarbeit.

Vereinserfolg: Auch wenn der Preis für die Erfolge im Korbball gilt, so tragen beim TV Grindel doch alle dazu bei. Foto: TV Grindel

«Wir sind stolz, dass man einen Sportverein aus einem so kleinen Ort des Kantons ehrt. Wir haben in den letzten Jahren tolle Ergebnisse im Korbball erzielen können und freuen uns sehr über die Auszeichnung», erklärt Präsident Stefan Henz. Der TV Grindel wurde im vergangenen Jahr nach 32 Jahren erstmals wieder Schweizer NLA-Meister im Korbball. Grindel ist im Korbball seit den Anfängen eine feste Grösse. So gewann man 2024 auch am Solothurner kantonalen Turnfest und stellt in den Kategorien U14 und U16 den Schweizer Meister bei den Knaben. Und im Cup, der in der Halle gespielt wird, gewann Grindel in den vergangenen vier Jahren zweimal und wurde zweimal erst im Final bezwungen. Dazu kommen 2024 viele weitere Podestplätze bei der Jugend und den Damen dazu — erstaunliche Erfolge für einen Ort, der nur rund 520 Einwohnerinnen und Einwohner hat. «Man geht bereits im Kindergarten in die Jugi und kommt sofort mit dem Korbball und dem Verein in Kontakt. Du kommst in Grindel fast nicht am Turnverein respektive Korbball vorbei», lacht Henz. «Hier kennt noch jeder jeden, man hilft einander und wir haben grosse Unterstützung von der Gemeinde, aber auch innerhalb des Vereins von der Damen- und Männerriege.» Es funktioniere alles auch nur, weil die Mitglieder dem Verein treu blieben. «Uns ist der kameradschaftliche Zusammenhalt neben dem Spielfeld sehr wichtig.» Henz nennt auch noch ein Beispiel der Unterstützung, die in grösseren Orten längst nicht mehr zu finden ist. «Wir führen noch jedes Jahr den Passiveinzug durch. Mitglieder gehen von Tür zu Tür und erhalten Geld für den Verein. Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner schätzen, dass wir etwas für das Vereins- und Dorfleben sowie die Jugend machen.» Henz selbst ist ein Beispiel dafür, wie der Verein aufgestellt ist. Er ist seit 2019 Präsident, spielt in der ersten Mannschaft und ebenfalls beim EHC Laufen seit Jahren in der ersten Mannschaft — nebst Beruf und der Familie ein immenses Pensum. «Manchmal wird es schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen, aber wie gesagt, wir alle helfen einander, und so ist es zu schaffen.» Selbstverständlich sei es nicht, dass immer wieder junge Leute hinzukommen und dank guter Ausbildung zum Erfolg beitragen. «Hier müssen wir unserer Damenriege danken, denn sie leistet bei der Jugi und im Jugendkorbball ebenfalls wichtige Arbeit.» Bei den Jungen sind zudem Spieler aus Bärschwil dabei oder man mische, so Henz, Teams mit Buben und Mädchen. Im NLA-Team wird bei Engpässen in der zweiten Mannschaft oder beim Nachwuchs nach Ersatz gesucht. Transfers im herkömmlichen Sinne gäbe es nicht. «Ausser, es habe ein Spieler neu Bezug zum Ort, sei dies durch den Wohnort, Beruf oder privat.»

Alles, was im Verein und rund um den Korbball gemacht wird, ist ehrenamtlich. Nach dem vierten Meistertitel in der Neuzeit wurde ausgiebig gefeiert. Dennoch lehne man sich jetzt nicht zurück und es gäbe auch keine Rücktritte von Spielern, frei nach dem Motto: Man muss auf dem Höhepunkt abtreten. «Wir haben uns vorbereitet wie immer und gehen in die Meisterschaft mit dem Ziel, so gut wie möglich abzuschneiden.»

Am 12. Mai werde eine grössere Delegation nach Olten fahren und den Preis in Empfang nehmen. Was der Verein mit den 12000 Franken machen will, weiss Henz noch nicht. «Sicher aber ist, dass alle etwas davon haben werden.»

An der Sportpreisfeier erhält aus dem Schwarzbubenland ebenfalls einen Talent Award im Wert von 8000 Franken die Leichtathletikerin Lisa Frank aus Rodersdorf. Der Golfer Cédric Gugler aus Breitenbach wird mit dem «Elite Award» ausgezeichnet, der mit 7000 Franken dotiert ist.

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