Ein Netzwerker mit Leidenschaft

Nach 28 Jahren beim «Wochenblatt» geht Markus Würsch in Pension. Er begleitete den «Anzeiger» von Breitenbach bis Aarau. Mit seiner positiven, fröhlichen Art und seinem Verkaufstalent hat er sich über die Jahre ein beachtliches Kundennetz aufgebaut.

Übergabe: Markus Würsch übergibt seine Kundschaft an Anzeigenleiterin Jessica Glanzmann. Foto: Gaby Walther

Markus Würsch ist nicht zu überhören. Betritt er die Redaktions- und Verkaufsräume des «Wochenblatts», gibt es immer etwas zu lachen. Mit seinem Temperament und seiner positiven Art sorgt er für gute Stimmung. Menschen liegen ihm am Herzen und Kontakte zu knüpfen fällt ihm leicht. Er ist der geborene Inseratenverkäufer. «Ich brauche den Umgang mit Menschen. Das ist mir enorm wichtig», bestätigt dies Markus. Nun, nach 28 Jahren als Verantwortlicher für die Werbekunden des «Wochenblatts», tritt er in den Ruhestand.

Seine Sporen als Aussendienstmitarbeiter hatte sich Markus Würsch in Deutschland abverdient. «Meine Frau kommt aus Deutschland und so war ich dreieinhalb Jahre für die ‹Stuttgarter Zeitung› im ­Einsatz. Eine lehrreiche Zeit.» Als Anzeigen- und Agenturleiter der Publicitas für die Region Schwarzbubenland trat der gelernte Schriftsetzer seine Stelle am 20. Oktober 1996 in Breitenbach an. «Im Schwarzbubenland blieb kein Verkäufer lange. Die Leute hier galten als schwierig. Aber ich hatte nie Mühe mit ihnen. Ich wusste gleich: Hier bleibe ich», erzählt Markus. Aufgewachsen in Nidwalden, ist er die bodenständige Art des Landlebens gewohnt. «Ich mag den Umgang unter den Gewerblern.» Und so trat er dann auch in den Gewerbeverein Thierstein ein, wo er 20 Jahre das Präsidium innehatte und letzte Woche abgab. Während seiner Zeit beim «Wochenblatt» gab es viele Veränderungen und Umstrukturierungen. Vom lokalen Verlag Jeger-Moll Druck und Verlag AG wechselte die Wochenzeitung zu immer grösseren Verlagshäusern und gehört heute zur CH Media AG in Aarau. Die Publicitas meldete Konkurs an und der Anzeigenverkauf wurde der Zeitung angegliedert. Auch der Standort des «Wochenblatts» wechselte — von Breitenbach nach Laufen. Während Markus Würsch sich lange vor allem um ­lokale Gewerbetreibende kümmerte, betreute er in den letzten Jahren Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz.

Musik spielt eine zentrale Rolle in seinem Leben. Als leidenschaftlicher Trommler war er Militärtambour, absolvierte die Ausbildung zum Trommellehrer, unterrichtet Schlagzeug und dirigiert mehrere Blasmusikvereine. Und dann ist da auch noch seine Familie: Markus Würsch ist Vater von fünf Kindern und Grossvater von fünf Enkelkindern. «Ohne Ruth wäre das alles nicht möglich gewesen. Seit bald 40 Jahren sind wir verheiratet. Sie hat mich immer unterstützt und sich um die Familie gekümmert», windet Würsch seiner Frau ein Kränzchen.

Langweilig wird es Würsch auch im Ruhestand nicht. «Verkaufen ist meine Leidenschaft. Deshalb bleibe ich dem Beruf treu und arbeite zu 50 Prozent beim Friedrich Reinhardt Verlag weiter.» Auch als Musiklehrer und Dirigent bleibt er aktiv. Zusätzlich hat er eine Ausbildung als Trauerredner abgeschlossen und hält heute sowohl Abdankungen als auch Hochzeitsreden. Dass er damit Erfolg hat, bezweifelt niemand, der Markus kennt. Am Ende des Gesprächs sagt er: «Es fällt mir schwer, vom ‹Wochenblatt› Abschied zu nehmen — nicht wegen der Arbeit, sondern wegen der Menschen.»

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