«Unsere Spielgeräte sind Musikinstrumente»
Familie Maheswaran lebt mit Vater Maheswaran, Mutter Kajana und den beiden Söhnen Madhuvanth und Yatheeswar in Breitenbach. Der Vater arbeitet seit 32 Jahren in der Bandfabrik, ist aber auch Musiker und Musikproduzent. Seine Söhne zeigen sich als musikalische Ausnahmetalente.
Ihre Namen sind für uns Schwarzbuben und Laufentaler Zungenbrecher. Madhuvanth und Yatheeswar wissen das, schmunzeln und nehmen dem Schreibenden den Bleistift zum Notieren aus der Hand, damit die Namen in der Zeitung dann wenigstens richtig geschrieben sind. Die beiden Brüder sind in Breitenbach geboren und aufgewachsen. Vater Maheswaran kam 1988 von Sri Lanka zuerst nach Büsserach und lebt nun seit bald 30 Jahren in Breitenbach. Madhuvanth (18) und Yatheeswar (17) besuchen beide das Gymnasium in Laufen und in ihrer Freizeit die regionale Musikschule — dies seit der dritten Primarklasse. Beide Söhne können am gleichen Tag — am 3. November — Geburtstag feiern.
«Die beiden Jugendlichen sind absolute Ausnahmetalente», sagt Lucas Rössner, Leiter der Musikschule Laufental-Thierstein. Tatsächlich: Zur Unterstützung beim Festhalten der Instrumentennamen bietet der Vater — er selber spielt und unterrichtet mehrere Instrumente — beim Treffen mit dem «Wochenblatt» an, die Liste der Musikinstrumente per E-Mail zu senden. Beide Söhne spielen und üben nämlich auf neun Instrumenten. Darunter Klavier, Keyboard, drei verschiedene Saxofone (Sopran-, Alt-, Tenorsax), Gitarre, Klarinette sowie die indischen klassischen Instrumente Mridangam (Trommel), Mandoline, Geige, Veena und Sitar (beides Saiteninstrumente). Wie der Vater haben sich auch die beiden Söhne nebst der abendländischen der indischen Musik zugewandt. Als Mitglieder der Musikgesellschaft Harmonie Büsserach sind die beiden Breitenbacher sehr willkommen und auch Madhuvanth und Yatheeswar sind stolz auf ihr dortiges Mitwirken. «Auch freue ich mich auf jeden Auftritt vor Publikum in den beiden Laufner Bands, bei denen ich mitspiele», schwärmt der ältere Sohn der Familie.
Seit anderthalb Jahren profitiert Madhuvanth von der Teilnahme am Talentförderprogramm für herausragende Musikschüler in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt. In Basel besucht er den Jazzcampus an der Hochschule für Musik. «Das schaffen nur ganz wenige», bestätigt Lucas Rössner. Kurz vor einem ähnlichen Privileg dürfte auch Bruder Yatheeswar stehen. Er hat vor einigen Monaten — wie sein Bruder auf dem Klavier — das Zertifikat mit der Gitarre auf der höchsten Stufe 5 mit Bestleistung abgeschlossen und darf nun in diesem Frühjahr zur Prüfung für die Talentförderung Basel-Landschaft antreten. «Ich bin zuversichtlich und freue mich», ist der 17-Jährige überzeugt.
Familie Maheswaran zeigt sich bei der Begegnung mit dem «Wochenblatt» motiviert und gesprächig. Unter anderem erzählt Vater Maheswaran über ihre tamilische Zugehörigkeit und die schwierige tamilische Sprache und Schrift. «Unsere Schrift besteht aus 248 Zeichen», erklärt er. «Und auch wir Söhne können sie lesen und schreiben», ergänzt Madhuvanth, was Yatheeswar bestätigt: «Unsere Kultur und Herkunft ist uns sehr wichtig.»