Tolle Blasmusik, stolze Fähnriche und Petrus’ Freudentränen

Die Brass Band Meltingen hatte mit der reibungslosen Organisation des Bezirksmusiktags im Breitenbacher Grien das Glück des Tüchtigen. Und Petrus beliess es bei der Marschmusikparade bei ein paar Freudentränen.

Er dirigierte zwölf lange Jahre: Der MVK Kleinlützel spielte Bence Tòth zum Abschied sein Wunschstück «The Cry of the Falcon». Fotos: Roland Bürki

Er dirigierte zwölf lange Jahre: Der MVK Kleinlützel spielte Bence Tòth zum Abschied sein Wunschstück «The Cry of the Falcon». Fotos: Roland Bürki

Die Marschmusik: Für Zuschauer die wichtigste Disziplin an einem Musiktag.

Die Marschmusik: Für Zuschauer die wichtigste Disziplin an einem Musiktag.

Noch schien am Sonntagmorgen das Breitenbacher Grien vor sich hin zu schlummern, doch der Blick in den schon gut besetzten Griensaal belehrte den frühen Gast eines Besseren. 14 Musikvereine aus den Bezirken Dorneck und Thierstein sowie die Jugendmusik Gilgenberg gaben im Rahmen der Wettspielvorträge zur Begeisterung des sachkundigen Publikums alles. Aufgefallen dabei ist, dass neben den renommierten auch die kleineren Vereine ausgezeichnete und ausgefeilte musikalische Kost boten. Auf einem «hochstehenden Niveau», wie Ivo Cueny, omnipräsenter Präsident des Thiersteiner Musikverbands die Meinung der beiden Experten wiedergab. «In einem so genannten Expertengespräch geben diese den Dirigentinnen und Dirigenten ein Feedback sowie Tipps», sagte Cueny zur Bewertung der Vorträge. Der Musikverein Metzerlen etwa riss das Publikum mit seiner tönenden Weltreise «Windows oft the World» förmlich mit. Gar nicht tiefgekühlt kam die «Music from Frozen» der Musikschule Gilgenberg daher. Die jungen Leute bewiesen, dass sie mit den Grossen durchaus mithalten können. Und neben vornehmlich irischen, keltischen und russischen Klängen hatte auch das Mystische Platz auf der blumengeschmückten Bühne des Griensaals. Zweimal liess die germanische Göttin Freya in Gestalt eines Falken ihre Schreie um Macht und Gerechtigkeit ertönen. Sowohl die Brass Band Seewen als auch der Musikverein Konkordia Kleinlützel inszenierten dies in «The Cry oft The Falcon». Ein Wunschstück des nach zwölf Jahren scheidenden Kleinlützler Dirigenten Bence Tòth, dem es laut eigenen Worten dort immer sehr gut gefallen hat: «Besonders in Erinnerung bleiben mir zwei Konzertreisen nach Ungarn zum Blasorchester-Festival.»

Starke Momente für Fähnriche und Marschmusikanten

Unter den Augen zahlreicher Ehrengäste, charmanter Ehrendamen und Offizieller hatten die stolzen Fähnriche beim Empfang der Verbandsvereine ihre starke halbe Stunde vor der Mittagspause: Festlich wehten und glänzten die Fahnen in der Sonne. Weniger gemütlich schien die Situation kurz vor Beginn der Marschmusikparade, als plötzlich Regen einsetzte. Es schien sich, nach dem schmissigen «Trompeter-Ruf» der Musikgesellschaft Beinwil, eher um einige Freudentränen von Petrus zu handeln, denn das Nass von oben ebbte zur Freude von Musikanten und Zuschauern zusehends ab. Die dreizehn Marschformationen erhielten denn auch den verdienten Applaus. Besonders auch die ad hoc fusionierten Musikgesellschaften Fehren und Rodersdorf, die zum Abschluss mit dem melodiösen Marsch «San Marco» die Herzen höher schlagen liessen. Und dann durften die Fähnriche bei der Ehrung der 18 Veteranen nochmals ran, als Oswald Müller (Seewen) als einziger die seltene CISM-Medaille für 60 Aktivjahre erhielt. Für Verbandspräsident Ivo Cueny blieb am Ende nur noch ein dickes Lob für die organisierende Brass Band Meltingen.

 

Weitere Artikel zu «Thierstein», die sie interessieren könnten

Thierstein23.04.2025

Würdigung einer beeindruckenden Saison

Am 12. Mai erhält der TV Grindel in Olten den kantonalen «Talent Award». Es ist eine Auszeichnung für Erfolge im Sport, aber auch für geleistete…
Thierstein23.04.2025

Ist der Mensch noch zu retten?

Der emeritierte Professor für Astronomie, Philosoph und Träger des Kulturpreises Basel-Landschaft lebt die Hälfte der Woche in Nunningen. Das «Wochenblatt» hat…
Thierstein23.04.2025

Ein Netzwerker mit Leidenschaft

Nach 28 Jahren beim «Wochenblatt» geht Markus Würsch in Pension. Er begleitete den «Anzeiger» von Breitenbach bis Aarau. Mit seiner positiven, fröhlichen Art…