Thalmann will in den Nationalrat

Die FDP des Kantons Solothurn kann einmal mehr auf das Schwarzbubenland zählen und setzt bei den Wahlen für den Nationalrat auf eine starke Vertretung der Regionen.

<em>Kandidieren auf zwei Listen: </em>Nicht alle Kandidierenden konnten in Breitenbach persönlich erscheinen. Foto: Bea asper
<em>Kandidieren auf zwei Listen: </em>Nicht alle Kandidierenden konnten in Breitenbach persönlich erscheinen. Foto: Bea asper

Bei der Kandidatur für den Ständerat entschied sich die FDP des Kantons Solothurn für ihren Präsidenten Stefan Nünlist. Er hatte sich an der Nominationsveranstaltung vor einem Monat gegen den Herausforderer Dieter Künzli klar durchgesetzt. Der Schwarzbube trat letzte Woche noch einmal vor die Delegiertenversammlung — in seiner Funktion als Gemeindepräsident von Breitenbach und hiess die Liberalen willkommen im schönen Schwarzbubenland. Dass die zahlreichen Delegierten den weiten Weg auf die andere Seite des Passwangs auf sich nahmen, freute die Ortspartei Breitenbach sehr. Sie sorgte dafür, dass es den Gästen an nichts fehlte und offerierte einen edlen Tropfen (aus dem Wallis) zum Anstossen auf die frisch nominierten Nationalratskandidaten. Allerdings sollten die Delegierten später auf ihrem Heimweg die Erfahrung machen, dass die Kantonspolizei Solothurn weit weg von der Hauptstadt ebenfalls präsent ist und die Fahrtüchtigkeit unter die Lupe nimmt, wobei sogar die Frage gestellt wurde, ob man an der Delegiertenversammlung gewesen sei.

Sorgen machte den Freisinnigen die Ablehnung der kantonalen Vorlage zur Steuersenkung für Unternehmungen. Doch «weil nach dem Spiel vor dem Spiel ist», sprachen sich die Redner dafür aus, sich nicht in Trübsal zu verlieren, sondern dir Kräfte für einen neuen Lösungsvorschlag einzusetzen. Regierungsrat und Kantonsrat müssten die Fragen neu thematisieren, denn das erfreuliche Ja zur Steuersenkung auf eidgenössischer Ebene werde kantonale Anpassungen unabdingbar machen, hiess es.

Auch für Nationalrat kandidieren

Vereint und mit geballter Kraft steigen die Freisinnigen in den Wahlkampf für die Nationalratswahlen. Dabei machte Nationalrat Kurt Fluri (Stadtpräsident von Solothurn) klar, dass nur eine Listenverbindung mit den Jungfreisinnigen infrage komme. Erstmals hatte die Partei einen Personalausschuss eingesetzt, und diesem ist es nach intensiver Arbeit auch gelungen, zwei Listen mit Spitzenkandidaten zu präsentieren. Wobei sich die beiden Coaches Felix Hug und Urs Bader sehr freuten, dass alle Regionen stark vertreten sind. Für das Schwarzbubenland gehen Roman Baumann, (Vizepräsident des kantonalen Gewerbeverbandes) sowie Kantonsrat Christian Thalmann auf Stimmenfang. Einzig beim Frauenanteil hätten sich die Coaches mehr Resonanz gewünscht. Dies liege aber nicht daran, dass es der FDP in ihrer starken Arbeit auf der kommunalen und kantonalen Ebene an engagierten Frauen fehle, betonte Hug im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Freisinnigen hätten viel mehr Gemeindepräsidentinnen in ihren Reihen als die anderen Parteien. Der Grund sei vielmehr im Grundsätzlichen zu suchen: Frauen seien zurückhaltender, sich neben Arbeit und Familie auf einen zeitaufwendigen Wahlkampf einzulassen, resümierte Hug. Ausserdem ist es keine billige Sache. Auf die Kandidierenden kommen Ausgaben von mehreren Tausend Franken zu.

FDP will zulegen

Hoch ist der Siegeswille. Die FDP trete mit dem klaren Ziel an, «neben dem Sitz im Ständerat einen zweiten Sitz für den Solothurner Freisinn im Nationalrat zu erobern», sagten Hug und Bader und schärften den Gemeinschaftssinn. «Solothurn will. Gemeinsam weiterkommen», hallte es durch den Griensaal. Mit aufmunternden Worten und kräftigem Applaus bestätigten die Delegierten die Nomination und versprachen tatkräftige Unterstützung bei den Wahlveranstaltungen in den kommenden Monaten.

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