Tägliches Üben ist Pflicht

Ländlermusik tönt einfach, ist aber nicht ganz so einfach zu spielen. Barbara Borer aus Kleinlützel hat das Virus gepackt und bereits mit ihrer jungen Kapelle Wybergstürm eine CD produziert.

Liebt den öffentlichen Auftritt: Barbara Borer (l.) mit ihrer Kapelle Wybergstürm. Foto: zVg
Liebt den öffentlichen Auftritt: Barbara Borer (l.) mit ihrer Kapelle Wybergstürm. Foto: zVg

Sie spielt Klarinette, seit sie 14 ist. Das Ländler-Virus hat Barbara Borer erst ­später — dafür zünftig — gepackt. «Ich habe früher in einem Musikverein mitgespielt und stellte fest, dass man sich da sehr gut hinter der Klarinette verstecken kann, wenn man einen Lauf nicht ganz beherrscht», sagt die Kleinlützlerin. Ländlermusik ist transparenter. Da fällt laut Borer der kleinste Kratzer gnadenlos auf. Diese Herausforderung reizte die aus dem Simmental stammende Musikerin. «Damit die virtuosen Läufe wie aus ­einem Guss tönen, ist tägliches Üben ­unumgänglich», sagt die 44-Jährige und lacht dabei. Ja, sie übe sehr gerne, liebe aber noch mehr ihre Auftritte.

In der Region verankert

Seit 2016 spielt Barbara Borer mit den Holzenberger Ländlerfründen. Leider ist die Aktivität dieser Formation aus der Region Laufental-Thierstein wegen Corona ziemlich eingeschlafen. Barbara Borer hat Ersatz gefunden und spielt seit 2020 im Klarinettenquartett Holz im Quadrat mit. «Ohne die Holzenberger zu ver­lassen», wie sie betont. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, tat sie sich mit zwei Frauen und einem Mann zusammen, und die neue Ländlerkapelle Wybergstürm ward geboren. «Drei ­Wyber und e Stürmi», veranschaulicht die Musikerin die Formation, die sich dem Bündner Stil verschrieben hat. Ein Schwyzerörgeli (Maya Piguet), zwei Klarinetten (Barbara Borer und Barbara Schwarz) sowie der Mann am Bass (Stefan Schwarz).

Auf der grossen Bühne zu Hause

Gerne erzählt die Kleinlützlerin das Zustandekommen dieser seit 2019 aktiven Kapelle: «Wir trafen uns an einer Stubete in Luterbach, fingen auf Anhieb Feuer an unserem Spiel und entschlossen uns, am Eidgenössischen Ländlermusikfest wenige Monate später teilzunehmen.» Seither treffen sich die zwei Frauen, Barbara Borer aus Kleinlützel, Maja Piguet aus dem Zürcher Oberland, beim Ehepaar Schwarz in Lommiswil zur Probe. Und weil während der Pandemie Auftritte immer seltener wurden, entschloss sich das Ländlerquartett, eine CD zu produzieren.

Mit dem Tonträger «Häxebäse» schaffte es Barbara Borer vor wenigen Wochen in die Sendung Musikwelle von Radio SRF, wo sie mit Moderator Dani Häusler die neue, «bodenständige und über­raschende» CD den Radiohörerinnen und -hörern während einer Stunde in Wort und Ton präsentieren durfte.

Barbara Borer freut sich, wenn ­möglichst viele Ländlerbegeisterte ihre 17 Nummern — einige davon übrigens Eigenkompositionen — auf dem neuen Tonträger geniessen.

Bestellung unter: www.wybergstürm.ch/cd-haexebaese/ für 27 Franken.

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