Starker TV Meltingen
An den kommenden beiden Wochenenden herrscht in Balsthal Ausnahmezustand. Das Solothurner Kantonalturnfest lockt über 5000 Turnende auf das Festgelände Moos. Darunter auch viele aus dem Schwarzbubenland.

Erstaunlich. Meltingen – ein 600-Seelen-Dorf im Gilgenbergerland – bestreitet in Balsthal das Kantonale in der 1. Stärkeklasse. Als einzige Gemeinde des Schwarzbubenlandes. Das heisst, insgesamt 96 Turnende in drei Disziplinen kämpfen um den diesjährigen Turnfestsieg in der obersten Stärkeklasse. «Ambitionen diesbezüglich haben wir zwar kaum», erklärt Oberturner Raffael Hänggi, dazu sei die Konkurrenz aus den grösseren Orten des Kantons zu gross. «Mitmachen steht bei uns im Vordergrund, und weil wir rund 50 Aktive – darunter auch etliche Frauen – motivieren konnten, die Trainingsstrapazen auf sich zu nehmen, konnten wir das Abenteuer wagen.» Beim Turnverein Meltingen treten somit einige Aktivmitglieder sowohl bei der Pendelstafette wie auch beim Kugelstossen, beim 800-Meter-Lauf oder bei einem der Fachtests an. «Nur so bringen wir die nötige Anzahl Teilnehmende zustande», löst Hänggi das Rätsel.
Am Samstag, 23. Juni, um 13 Uhr startet das Abenteuer Kantonalturnfest 2012 für Meltingen mit der Pendelstafette. Eine Stunde später sind die Kugelstösser und die 800-Meter-Läuferinnen und -Läufer an der Reihe, bevor um 15 Uhr die beiden Fachtests (Korbball und Allgemein) den Abschluss bilden.
Ein Turnfest dieser Grösse hat für motivierte Vereine aber noch andere Facetten. So bestreiten beim TV Meltingen am ersten Wochenende (15.-17. Juni) auch vier ehrgeizige Mitglieder an Einzelwettkämpfen. Und in der Disziplin Korbball wills der TV Meltingen gleich mit drei aktiven Mannschaften (16. Juni) wissen. «Schliesslich spielen wir in dieser Disziplin während der Saison erfolgreich in der Nati B mit», erklärt Raffael Hänggi nicht ohne Stolz.
Auch viele andere Vereine aus dem Dorneck und Thierstein werden im Moos in Balsthal anzutreffen sein. Alle aber in einer der weiteren vier Stärkeklassen 2 bis 5. Auffallend diesmal, dass mehr Vereine als üblich sogar ganz auf eine Teilnahme am Solothurnisch Kantonalen verzichten.