Nach Abschied geht es weiter
Acht Jahre lang führten Peter und Ute Kägi die Besenbeiz Remel mit viel Herzblut. Anfang Dezember ist für die beiden Schluss, auf dem Remel geht es aber weiter.
Viel wurde über die Besenbeiz Remel berichtet. Nationale Blätter, Fachzeitschriften, Fernsehen — überall wurde die Besenbeiz Remel für ihre Gastfreundschaft und die gute Küche gelobt. Insbesondere das hausgemachte Fondue fand überall grossen Anklang.
Peter und Ute Kägi führten die heimelige Besenbeiz während acht Jahren mit viel Hingabe und Kreativität. Der Grund für diesen Entscheid aufzuhören, sei simpler, als man im ersten Moment meinen könnte: «Die Gründe sind familiärer Natur», erklärt Peter Kägi. «Damit wir als Familie wieder gemeinsame Wochenenden verbringen können, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Wir mussten uns also entscheiden, ob wir die Wochenenden mit unserem Sohn oder der Beiz verbringen wollen, wir haben uns für Ersteres entschieden», fasst er zusammen. Aus diesem Grund habe man gar nicht mehr versucht, mit der Bürgergemeinde Kleinlützel bezüglich einer weiteren Pacht zu einer Einigung zu kommen.
Etwas Wehmut ist dabei
«Es waren sehr schöne Jahre hier, wir konnten unzähligen Menschen kennenlernen, die unser Angebot ausserordentlich schätzten. Nach dem Start im Jahr 2017 und dem eigenhändigen Umbau der Alphütte zu einer richtigen Beiz mit Gaststube und offener Terrasse, konnten wir uns sehr schnell eine grosse Gästeschar aufbauen — aus der ganzen Region der Nordwestschweiz, viele auch aus dem Sundgau —, die uns immer wieder besuchte und uns weiterempfahl.» Gruppenanlässe wie Familienfeiern, Treffen von Freunden, Vereinen, Senioren oder Firmen habe man auch regelmässig unter der Woche bewirtet. «Der Remel war für uns ein Vollzeitjob», so Peter Kägi. Sie würden immer wieder in der ganzen Schweiz und manchmal sogar im Ausland wiedererkannt und gegrüsst.
Auf dem Remel geht es weiter
Wanderer und Ausflügler müssen zukünftig nicht auf eine Rast in der Besenbeiz Remel verzichten. Wie Stefan Borer-Christ, Präsident der Bürgergemeinde Kleinlützel, bestätigt, werde ab Januar Nadine Scherz das Zepter übernehmen. «Der Pachtvertrag ist bereits unterschrieben, am 17. Januar ist Wiedereröffnung.» Man freue sich, dass man für den Remel jemanden aus der Region gefunden habe, Nadine Scherz wohnt mit ihrer Familie in Liesberg, ihr Mann ist Lützler. Sie freut sich sehr darauf, auf dem Remel zu wirten. Bisher betrieb Nadine Scherz eine Backstube und einen kleinen Cateringbetrieb. Ausserdem arbeitete sie 2022 als Teilzeitgastwirtin im «Röschenzerhof». Mit der grossen Kelle anrühren wird sie auf dem Remel nicht: «Es soll eine Besenbeiz bleiben», sagt sie. Die Mittel, die ihr zur Verfügung stehen, seien einfach — einfach soll darum auch die Speisekarte bleiben. «Es wird jeweils von Freitag bis Sonntag ein Tagesmenü geben, weiter serviere ich kalte ‹Brättli› und auch immer etwas Süsses.» Traditionell, regional und saisonal sei jedenfalls das Motto. Dazu gebe es natürlich eine gute Auswahl an Getränken, mit oder ohne Alkohol. Spezielle Anlässe wie Fondueessen gebe sie jeweils rechtzeitig bekannt. Alle zwei Wochen jeweils sonntags tische sie ein einfaches Frühstück auf.
Ab Mitte Januar hat der Betrieb an den Wochenenden von Freitag bis Sonntag geöffnet. Ab Mai soll der Montag noch dazukommen. «Ab 2026 kommt dann eventuell noch der Donnerstag dazu, dann kommt mein Jüngster aus der Schule», erklärt die Mutter von vier Kindern. Das sei im Moment aber noch Zukunftsmusik. Jetzt konzentriert sich Scherz zuerst auf einen guten Start in der Besenbeiz Remel.