Mittagstisch bewilligt

Die Gemeinde Breitenbach freut sich über ihr Rekordergebnis bei der Jahresrechnung 2023 und erhöht mit einem neuen Angebot die Standortattraktivität.

An der Gemeindeversammlung von Breitenbach war der Gemeinderat zu Scherzen aufgelegt. Mit 37 anwesenden Stimmberechtigten war die Rechnungs-Gemeindversammlung gut besucht — die meisten wollten aber nicht wegen dem hohen Ertragsüberschuss den Abend der direkten Demokratie widmen, sondern um für den Mittagstisch zu stimmen. Gemeindepräsident Dieter Künzli kündigte dann bei der Begrüssung an, das Traktandum Mittagstisch könne leider doch nicht behandelt werden. Durch die Versammlung ging ein enttäuschtes Raunen. «Nein, das war nur ein Spass, um die Aufmerksamkeit zu testen», klärte Künzli auf.

In Breitenbach läuft es rund. Die Rechnung des Jahres 2023 schliesst die Gemeinde mit einem Rekordergebnis ab. Um den Gewinn zu schmälern entschied der Gemeinderat, 1,264 Millionen Franken den finanzpolitischen Reserven zuzuweisen. Danach weist Breitenbach noch immer einen Ertragsüberschuss von 1,724 Millionen Franken aus. Budgetiert war ein Defizit von 171000 Franken.

Das Resultat sei auf einmalige Effekte zurückzuführen. «Erfreulicherweise fielen die Steuererträge um 3,2 Millionen Franken höher aus als budgetiert», erklärte Finanzchef Christian Thalmann. Unter anderem bei der Quellensteuer also durch eine Veränderung bei den juristischen Personen, die sich in dieser Form wohl kaum wiederholen werde, meinte er. Doch auch bei den natürlichen Personen seien die Steuererträge höher ausgefallen als erwartet. «Die positiven Auswirkungen des Bevölkerungswachstums kommen zum Tragen», führte Thalmann aus.

Der Steuerfuss liegt unter dem kantonalen Schnitt

Auch bei den durch die Gebühren finanzierten Spezialbereiche konnten die Wasser- und Abwasserkasse und die Abfallbeseitigung mit positiven Ergebnissen abschliessen. Damit setze sich der Trend fort, dass Breitenbach zu den Gemeinden mit den tiefsten Gebühren gehöre. Bei den Steuern schneidet man gut ab. Der Steuerfuss von 113 Prozent der Staatssteuer liegt drei Punkte unter dem kantonalen Schnitt.

Der Mittagstisch soll preiswert sein

Breitenbach könne sich ein neues Angebot leisten, meinte Thalmann. Die Einführung eines Mittagstisches auf das Schuljahr 2024/2025 sei im Budget 2024 nicht enthalten. Deswegen habe der Gemeinderat entschieden, das Geschäft vor die Gemeindeversammlung zu bringen. «Wir rechnen im ersten Jahr mit einem Defizit von 43000 Franken», informierte Thalmann. Der Mittagstisch soll preiswert sein, die Eltern bezahlen zwölf Franken pro Kind. Die An- und Abmeldungen können unkompliziert über eine App abgewickelt werden. «Wir sind auf Betreuungspersonen angewiesen und zahlen eine Entschädigung von 30 Franken. Es haben sich bereits einige Personen gemeldet, wir wären froh, wenn noch weitere dazukämen», sagte Thalmann.

Der Mittagstisch finde im Schulhaus Artegna statt, das Essen werde von einem Restaurant angeliefert, erklärte Bildungschefin Irene Marchesi. «Die Lieferantin kennt sich auch mit Spezialwünschen bestens aus», antwortete sie auf die Frage aus dem Plenum, wie man der heutigen Anspruchshaltung der Gesellschaft gerecht werden könne. Die Schaffung des Mittagstisches wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt und mit Applaus begrüsst. Der Gemeinderat lud die Anwesenden danach zum feierlichen Apéro ein.

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