Militärgeschichte und regionale Kommandanten

Im Breitenbacher Porzio-Verlag erschien von Niklaus Starck und Thomas Frauchiger ein Nachschlagewerk mit den Obersten der beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, umrahmt von einer über 200-jährigen Militärgeschichte und gewürzt mit einer Prise Politik.

Lexikon der Kommandanten aus Basel-Stadt und Basel-Landschaft: Historiker und Schriftsteller Niklaus Starck, er war selber Oberst, beim Signieren des neuen Buches auf seinem Balkon. Foto: Carlo Lang

Wer Niggi Starck kennt, weiss, dass ein Buch von ihm für historisch und regional Interessierte lesenswert ist. Ob es sich dabei um eine umfangreiche ZePa-Chronik mit vielen eindrücklichen Bildern und Berichten von Zeitzeugen handelt oder um andere Zeitdokumente: Starck recherchiert stets gewissenhaft und sorgfältig. Nun ist nach dem Buch «d’Stänzler und die Basler Miliz — ein Rückblick auf die Basler Militärgeschichte» ein weiteres erschienen, das daran anknüpft: «Die Obersten der Milizen beider Basel».

«Dieses Nachschlagewerk ist entstanden, weil ich diejenige Epoche der Schweizer Armee dokumentieren wollte, die 2003 mit der Abschaffung der kantonalen Infanterie- und Territorialregimenter — und damit der Obersten — zu Ende ging», antwortete Starck auf die Frage nach der Motivation zu einem solch umfassenden Werk, für das er zwei Jahre lang recherchiert und Daten zusammengetragen hatte.

Oberst Guido Richterich

Je eine Seite ist einem Obersten gewidmet, mit Bild und Text über Leben mit und neben der Armee. Ein Beispiel unter vielen ist Guido Richterich aus Laufen. Sein interessantes Leben beginnt 1930. Mit 25 Jahren erhielt er den Doktortitel der Rechtswissenschaften. Richterichs Laufbahn ist beeindruckend: Er war in Korea im Dienst zur Überwachung des Waffenstillstands, Konzernchef von F. Hoffmann-La Roche AG, er war im Ausschuss der Handelskammer Basel, Bankrat der Schweizerischen Nationalbank und Mitglied verschiedener Verwaltungsräte wie der SUVA oder der Messe Basel. Heute lebt er in Bottmingen.

Interessante Persönlichkeiten

Weiter interessant für unsere Region dürften Brigadier Hans Jecker und Oberst Pius Binkert sein. Jecker, 1870–1946, Bürger von Solothurn und Büsserach, war Stadtammann von Solothurn. Er leistete Dienst bei den Solothurner Truppen, und 1918 war er Kommandant in Basel. Oberst Pius Binkert, 1923–2019, wuchs in Laufenburg auf und leitete anfangs die elterliche Druckerei. 1953 zog er nach Laufen und wurde Direktor und Delegierter des Verwaltungsrates der AG für Keramische Industrie Laufen.

Niggi Starcks Buch ist ein Nachschlagewerk mit rund 330 sogenannten Miniaturen geworden über Leute im Rang von Obersten in der Armee und auch über Politikerinnen und Politiker. Fast alle kommen sie aus Basel-Stadt und -Landschaft. Das Buch hat denn bezeichnenderweise auch rote und schwarze Vorsatzpapiere vorne und hinten und rote und schwarze Schnurverzierungen — entsprechend den Farben der Halbkantonswappen BL und BS. «Die Geschichte der Entstehung der Schweizer Armee und die Entwicklung der beiden Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft in den vergangenen 225 Jahren geben den Miniaturen einen Rahmen», meinte Starck anlässlich einer Buchwidmung. «Im 19. und 20. Jahrhundert war der Oberst der höchste Milizoffiziersrang», so Starck, «und es war gängig, die Obristen in Zivil mit ‹Herr Oberst› anzusprechen.»

info@porzio.ch

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