Loetschers «last Bundesfeier-Tango»

Heimleiter Christophe Loetscher bat zum letzten Mal vor seinem altersbedingten Rücktritt in die idyllische Bundesfeier- Oase des APH Stäglen. Gastredner Nationalrat Christian Imark aus Fehren erinnerte an die Werte, die unser Land seit Jahrhunderten starkmachen.

Sie gaben alles: Käthi und Peter Minder fahren ab auf «Romans Automobil» Fotos Roland Bürki

Sie gaben alles: Käthi und Peter Minder fahren ab auf «Romans Automobil» Fotos Roland Bürki

Weist die Richtung: Nationalrat Christian Imark bei seiner Festansprache.

Weist die Richtung: Nationalrat Christian Imark bei seiner Festansprache.

Ein paar Regentropfen kurz nach Mittag verunsicherten am vergangenen Montag die Stäglen-Leute wenige Augenblicke lang, bevor sie sich richtigerweise für die Variante «Garten» entschieden. Das dann immer schönere Wetter schien alle zu beflügeln: die Heimbewohner, die Angehörigen, den Stiftungsrat des APH Stäglen, die ebenfalls geladene Nunninger Bevölkerung sowie die Gäste aus Politik und Wirtschaft. Das seit Jahren zur Unterhaltung aufspielende Duo Minder vom Tschoppenhof lief mit einem bunten Strauss an volkstümlicher Ländlermusik und alten Schlagern zu Höchstform auf, als es bekannte «Das hab ich in Paris gelernt» oder dann mit Rocco Granatas «Mi sono innamorato di Marina» vor allem die Herzen der Damen höher schlagen liess. Auch sein Herz schlug etwas höher, als Heimleiter Christophe Loetscher zur kleinen, würdigen Bundesfeier, einer besonderen Feier, willkommen hiess und sie als seine letzte als Stäglen-Heimleiter bezeichnete. Der ehemalige Präsident des Verbandes Basellandschaftlicher Bürgergemeinden hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder geschafft, prominente Regierungs-, National- und Ständeratsmitglieder für seine «Stäglen-Arena» zu gewinnen. So war es ihm eine besondere Freude, den sympathischen, jungen SVP-Nationalrat Christian Imark in Begleitung seiner charmanten Gattin Carmen aus dem nahen Fehren zu begrüssen. Was Namensvetter Christian Miesch, alt SVP-Nationalrat und einst ebenfalls Festredner im «Stäglen», sichtlich begeisterte.

Zusammenstehen und das Land mitgestalten

«Ich solle nicht allzu politisch werden, hat mir Christophe Loetscher geraten», wandte sich Imark an die Festgemeinde. Er sei aber Politiker, bleibe dabei und wolle nach einer Rückschau voll Dankbarkeit auf die Stärken unseres 725 Jahre alten Landes am Ende auch den Bürgern den künftigen Weg weisen. Der Nationalrat filterte aus der Entstehung der Eidgenossenschaft und den verschiedenen Schlachten des Mittelalters die Grundwerte heraus, welche die Schweiz seit Jahrhunderten starkmachen, nämlich Freiheit und Unabhängigkeit, Neutralität sowie die direkte Demokratie. Mit «Machet den Zaun nicht zu weit» und «Mischt euch nicht in fremde Händel» habe Niklaus von Flüe schon früh mit erstaunlichem Weitblick zum richtigen Weg für unser Land geraten. Imark warnte vor Einschränkungen durch internationale Verträge, fremde Richter und verkappten schleichenden EU-Beitritt: «Die Bürger haben da nichts mehr zu sagen.» Der Nationalrat folgerte daraus, dass die Bürger sich wieder auf die Grundwerte besinnen, zusammenstehen, ihr Stimm- und Wahlrecht ausnützen und damit das Land wie schon früher mit Erfolg mitgestalten sollen. Ein herzlicher Applaus begleitete den jungen Schwarzbuben-Politiker an den bundesfeierlich gedeckten Tisch.

Weitere Artikel zu «Thierstein», die sie interessieren könnten

Thierstein16.10.2024

Die Schule Gilgenberg steckt in einer Krise

Die Mitglieder der Schulleitung sowie die Finanzverwalterin der Schule Gilgenberg haben gekündigt. Friedrich Wüthrich, Präsident des Zweckverbandes Schule…
Thierstein16.10.2024

Mehr als nur Fasnacht

Die Fasnachtsclique «Litzlerchnertsch» gestaltet seit 53 Jahren die Dorffasnacht in Kleinlützel. Fasnacht wird das Hauptthema des Vereins bleiben. Weitere…
Thierstein09.10.2024

Mut zu riskanten Gratwanderungen

Die in Breitenbach wohnhafte Trompeterin und Alphornistin Jennifer Tauder-Ammann führt musikalisch ein Patchwork­leben zwischen Musikschule, Dirigaten,…