Jugendliche wünschen sich einen eigenen Raum

Engagierte Jugendliche unterbreiten dem Gemeinderat ein Konzept zur künftigen Jugendarbeit in Breitenbach.

Chillen: Die Jugendlichen in Breitenbach wünschen sich einen eigenen Jugendraum, ähnlich wie dieser in Laufen. Foto: Offene Jugendarbeit Region Laufen
Chillen: Die Jugendlichen in Breitenbach wünschen sich einen eigenen Jugendraum, ähnlich wie dieser in Laufen. Foto: Offene Jugendarbeit Region Laufen

Wie gross ist der Wunsch nach einem Jugendraum in Breitenbach? Wie viel Engagement werden die Jugendlichen für die Realisierung ihres Traumes aufbringen? Auf diese Fragen sucht der Gemeinderat Antworten. Die Jugendlichen Ajla Schacher, Mia Ramabaja und Zora Marchesi hatten dem Gemeinderat vor einiger Zeit mitgeteilt, dass in Breitenbach die jüngere Generation bei der Gestaltung der Zukunft zu kurz komme. Sie deponierten den Wunsch nach einem Jugendraum. Der Gemeinderat versprach, das Anliegen zu prüfen, wenn etwas Konkretes vorliege. Die Jugendlichen machten sich an die Erarbeitung eines Konzeptes und reichten dieses nun ein. Der Gemeinderat werde sich den Detailfragen annehmen und spätestens bei der Beratung des Budgets 2023 die Weichen stellen, resümiert Gemeindeverwalter Andreas Dürr auf Anfrage. Breitenbach habe bisher im Rahmen einer regionalen Lösung in die offene Jugendarbeit investiert und dafür im Budget jeweils rund 50000 Franken eingestellt. Zur Verfügung stünden ein betreuter Jugendraum in Laufen sowie regelmässige Besuche des Jugendmobils. Festgehalten sei dies in der Leistungsvereinbarung mit der Institution KJF — Kind, Jugend, Familie.

Jugendraum wie in Laufen erwünscht

Im Konzept, welches die Jugendlichen beim Gemeinderat einreichten, geht es um einen Jugendraum vor Ort. «Wir möchten einen Treffpunkt und einen Rückzugsort für Jugendliche in Breitenbach schaffen, der auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten ist, um gemeinsam Zeit unter Jugendlichen zu verbringen, für Spiel, Spass und Unterhaltung», heisst es. Der Ort der Jugendräume sollte gut erreichbar sein, über mehrere Innenräume, über eine Toilette, aber auch über einen Aussenbereich verfügen. Zudem wünscht man sich eine kleine Küche. Wichtig sei eine Wand, die bemalt werden dürfe. Weiter brauche es WLAN und Platz für folgende Infrastruktur: «Billard, Tischfussball, Sitzsäcke, Couch, Couchtisch, Bücherregal, Tisch mit Stühlen, TV/ Beamer, Gemeinschaftsspiele und ein entsprechendes Regal sowie Raumpflanzen», halten die Jugendlichen in ihrem Konzept fest. Sie stellen sich einen Betrieb vor, der zwei- bis dreimal die Woche von 14 bis 19 Uhr geöffnet ist und von einem Jugendarbeiter betreut wird. «Eine Betriebsgruppe aus Jugendlichen unterstützt den Jugendarbeiter. Der Jugendraum wird von einem Putzteam gereinigt.» Für die Realisierung bieten die Jugendlichen ihre Hilfe für den Aufbau und die Einrichtung des Jugendraums an. Von der Gemeinde wünschen sie sich: «Die Finanzierung des Jugendraums (Miete), die Einrichtung und den Betrieb (Jugendarbeiter).» Die Jugendlichen schlagen vor, dass die Zusicherung zuerst für ein Jahr gelten würde, mit Option auf Verlängerung, sofern die Beurteilung bezüglich Bedarf, Nutzung und Entwicklung der Situation positiv ausfällt.

Zusammenarbeit mit der Offenen Jugendarbeit Region Laufen

Ihr Konzept erarbeiteten die Jugendlichen zusammen mit Beat Häner und Thomas Furrer vom KJF. Die offene Jugendarbeit mit einem Jugendraum verfolgt das Ziel, «junge Menschen ganzheitlich in ihrer Entwicklung zu fördern, ihnen ­einen geschützten Freiraum ohne Konsumationszwang zu bieten und sie in der Gestaltung ihrer Freizeit zu unterstützen». Die Institution KJF gewährleistet «die partizipative Führung des Jugendraums inklusive Cliquen- und Gruppenarbeit, aber auch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Angeboten der Jugendarbeit, Schulen, Vereinen, Behörden und Jugendlichen». Dabei gehe es um persönliche Lebensgestaltung und Konfliktbewältigung in der Familie, um Schule, Ausbildung und am Arbeitsplatz, beim Berufsfindungsprozess oder der Integration.

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