Gemeindeverwaltung soll im Dorf bleiben

Die Gemeindeversammlung von Erschwil sagt nein zur Auslagerung der Verwaltung nach Büsserach, befürwortet aber grundsätzlich die Idee einer Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene.

Die Arbeitsgruppe — bestehend aus Gemeinderatsmitgliedern und Verwaltungsangestellten von Büsserach, Fehren und Erschwil — brachte am Montag ihren Vorschlag einer Gemeinschaftsverwaltung zur Konsultativabstimmung. Fehren und Erschwil sollen ihre Verwaltungen nach Büsserach verlagern, allerdings würde man in den Dörfern noch einige wenige Schalterstunden aufrechterhalten. Die Gemeinde Büsserach würde die Mitarbeitenden von Fehren und Erschwil übernehmen, heisst es im Vorschlag. Die Gemeindeversammlung von Büsserach begrüsste die Idee mit 25 Ja- zu fünf Nein-Stimmen. Fehren signalisierte ebenfalls Zustimmung mit 46 Ja- zu 14 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen. Die Gemeindeversammlung von Erschwil lehnte den Vorschlag mit 28 Nein- zu 14 Ja-Stimmen ab; fünf Stimmberechtigte enthielten sich der Stimme — darunter Gemeindepräsidentin Susanne Koch. Der Vorschlag sei im Gemeinderat umstritten gewesen, letztlich habe sich eine Mehrheit dafür ausgesprochen, den Vorschlag der Arbeitsgruppe der Gemeindeversammlung vorzulegen. Mit der Konsultativabstimmung verfolgten die Gemeinden die Idee, bei einem Ja den Vertrag zur Gemeinschaftsverwaltung auszuarbeiten und diesen im Dezember der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorzulegen. Dies sei eine Menge Arbeit, es gehe um den Feinschliff, um die Klärung der Details. In Fehren muss die Budget-Gemeindeversammlung zudem einen Investitionskredit von 100000 Franken genehmigen sowie die wiederkehrenden Kosten, die sich aus einer Pauschale und aus einem Kostenverteiler nach Einwohnerzahl zusammensetzen. Bei den Investitionskosten handelt es sich um Anpassungen im IT-Bereich, die auch in Erschwil zur Diskussion standen. Büsserach hatte einen anstehenden Software-Wechsel bereits vor einem Jahr vollzogen; und für eine Verwaltungsgemeinschaft müssten die entsprechenden Einwohner- und Finanzdaten sowie weitere Daten auf das System in Büsserach übernommen und die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Hand genommen werden. Für die Umsetzung sieht der Zeitplan ein Jahr vor. Der Start der Gemeinschaftsverwaltung ist für Januar 2026 vorgesehen.

Die Gemeindeverwaltung soll im Dorf bleiben. Unter diesem Vorbehalt würde man einer Gemeinschaftsverwaltung begrüssen, lautete der Beschluss der Gemeindeversammlung von Erschwil. Dieser Antrag stellte ein Versammlungsteilnehmer und er wurde mit 35 Ja-Stimmen zu einer Nein-Stimme bei einigen Enthaltungen angenommen. In der Diskussion wurde darauf verwiesen, dass man sich einem Wandel nicht verschliesse, doch im Moment die Notwendigkeit der vorgeschlagenen Änderung nicht erkenne, da man ein gut funktionierendes Dienstleistungsangebot im eigenen Dorf habe, rekapitulierte Gemeindepräsidentin Susanne Koch gegenüber dieser Zeitung. Die Gemeindeversammlung sprach sich denn auch für eine Erhöhung des Stellenplans von 200 auf 220 Prozent aus. Vor drei Wochen zeichnete sich ab, dass es bei der Gemeindeschreiberei zu einem Personalwechsel komme, erklärte Koch. Die Stelle kann neu im 60-Prozent Pensum ausgeschrieben werden. Bisher war es ein 30-Prozent Pensum. Die Stelle soll noch im Verlauf dieses Herbstes neu besetzt werden, sagte Koch.

Wie es nun mit der Gemeinschaftsverwaltung weitergehen wird, will die Arbeitsgruppe an ihrer Sitzung von nächster Woche besprechen, sagt Cathrin Schmid, Gemeindeschreiberin von Büsserach, auf Anfrage dieser Zeitung. Die Vertretung aus Erschwil soll weiterhin an den Sitzungen teilnehmen, und die Gemeinderäte werden dann mögliche Lösungsvorschläge beraten.

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