Fehren befürwortet geplante Verwaltungsgemeinschaft

Die Gemeindeversammlung von Fehren sprach sich in der Konsultativabstimmung dafür aus, die Verwaltung nach Büsserach auszulagern. Der definitive Entscheid wird an der Budget-Gemeindeversammlung vom Dezember gefällt.

Urnenabstimmung: Fehren befürwortet die Auslagerung der Verwaltung nach Büsserach. Foto: Bea Asper

«Wir haben eine funktionierende Verwaltung, müssen aber im IT-Bereich Anpassungen vornehmen», erklärte die Gemeindepräsidentin von Fehren, Nicole Ditzler, am Montag. Der Gemeinderat hatte zu einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung einberufen, um die Zukunftsfrage der Verwaltung zu klären. Anwesend waren 62 Stimmberechtigte. In einer Konsultativabstimmung wollte die Dorfexekutive vom Stimmvolk wissen, ob sie den eingeschlagenen Weg, mit Büsserach und Erschwil eine Verwaltungsgemeinschaft zu gründen, weiterverfolgen soll.

Ditzler verwies darauf, dass man aus der Position der Stärke in die Verhandlungen eingestiegen sei und dass man mit Büsserach und Erschwil «Gespräche auf Augenhöhe» führen konnte. Die Gemeinde Breitenbach habe man nicht angefragt, sagte Ditzler. In diesem Sinne liess sie eine Frage aus dem Plenum offen, wie denn eine «Variante Breitenbach» ausgesehen hätte, insbesondere kostenmässig. Bei der Gemeinde Breitenbach wäre es wohl so, dass «die grosse Gemeinde die kleine einfach schlucken würde», fügten ihre Ratskollegen an. «Billiger wird es nicht, es geht darum, die Ressourcen zu bündeln», räumte Ditzler im Verlauf der Diskussion ein. Die Anforderungen an eine Gemeinde steigen, dies erfordere strategische Entscheidungen. «Früher oder später wird sich diese Frage auch bei den Kommissionen stellen», gab ein Votant zu bedenken. «Eine politische Fusion steht im Moment nicht zur Diskussion», meinte Ditzler. In einem ersten Schritt sei die Verwaltungsgemeinschaft mit Zusatzarbeit und mit Investitionen verbunden, dies betreffe den IT-Bereich, doch auch die Integration und das Angleichen von Reglementen. Mittel- bis langfristig werde sich die Investition aber lohnen, zum einen durch ein besseres Dienstleistungsangebot im Onlinebereich, zum anderen weil die Verwaltungsstellen an Attraktivität gewinnen und man somit auf dem Markt bessere Chancen habe. Im Moment bekämen kleinere Gemeinden nämlich den Fachkräftemangel deutlich zu spüren, gab Ditzler zu bedenken. Sie könne auf jeden Fall versprechen, dass es in Fehren weiterhin einen Schalterdienst geben und dass man in Büsserach von ausgedehnten Öffnungszeiten profitieren werde. Die Verwaltungsangestellten seien von Anfang an in die Gespräche miteinbezogen gewesen, sie würden in Zukunft von der Gemeinde Büsserach angestellt werden. Auf die Frage, von wem die Verwaltung geführt werde, sagte Ditzler: «Angedacht ist eine Verwaltungsleitung. Dies sowie viele weitere Details müssten noch vertraglich geregelt werden.» Das Vertragswerk sowie der Investitionskredit von rund 100000 Franken kämen an der Budget-Gemeindeversammlung zur Abstimmung. Bei einer Annahme hätte man dann noch ein Jahr Vorbereitungszeit und würde die Verwaltungsgemeinschaft im Januar 2026 starten. Der Gemeinderat soll sich nun mit den Details auseinandersetzen, lautete der Entscheid der Gemeindeversammlung — sie gab dem Gemeinderat in der Konsultativabstimmung grünes Licht mit 46 Ja zu 14 Nein-Stimmen, bei zwei Enthaltungen. Es war eine geheime Abstimmung. Die an der Versammlung verteilten Stimmzettel wurden in eine Urne geworfen und dann von den Stimmenzählern ausgezählt.

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