Farbwerker lässt sich von Farben inspirieren

Im Kulturforum 10 des Alterszentrums Bodenacker (AZB) stellt Farbwerker Michael F. Wyss bis 19. November seine meist in Acryl verwirklichten Intuitionen aus. An der Vernissage überraschte er mit dekorativ-heiteren Bildern und erschwinglichen Preisen.

Farbwerkers Prost: Michael F. Wyss bedankt sich vor «Alles im Lot» (l.) und «Erinnerungen» für Interesse und Lob der Vernissagegäste. Foto: Roland Bürki
Farbwerkers Prost: Michael F. Wyss bedankt sich vor «Alles im Lot» (l.) und «Erinnerungen» für Interesse und Lob der Vernissagegäste. Foto: Roland Bürki

Nein, ich wollte nicht unbedingt als Künstler gelten», sagt der gelernte Schriftsetzer und diplomierte Sozialpädagoge, als ihn das Wochenblatt an der Vernissage vom vergangenen Sonntagmorgen auf seine etwas ungewohnte Bezeichnung «Farbwerker» anspricht. Er werke eben mit viel Begeisterung in mehreren Malgängen mit verschiedenen Farben, bis er fühle: Dieses Werk ist es. Gemalt hat Wyss schon früher, als er noch berufstätig war. Damals aber vor allem Landschaften und Häuser in Pastell und Öl, aber auch schon abstrakte Bilder. Heute hat er sich ganz der abstrakten Malerei verschrieben, wobei er durchaus auch mal ganz leicht etwas Gegenständliches wie beispielsweise eine Person andeuten könne, wie er erklärt. In der Regel lässt sich Wyss aber von einer Grundfarbe, manchmal auch von einem Bildausschnitt aus leiten und baut drum herum je nach Stimmungs- und Gedankenlage seine Farbkombinationen auf. «Seit einiger Zeit suche ich Altmetallmulden heim auf der Jagd nach angerosteten Metallteilen, bringe den Rost mit gesprayten Essigwasser zum Blühen und belebe meine Acrylwerke mit diesen Rostblüten», ist Michael F(arbwerker) Wyss immer auf der Suche nach neuen Variationen. Auch Vogelsand ist ihm da nicht unwillkommen, wenn er seinen Bildern zusätzliche Strukturen verleihen will.

Wenige, aber begeisterte Vernissagegäste

Gitarrist und Musiklehrer René Roth-acher erinnert kurz nach elf Uhr mit feinfühligen Gitarrenklängen an die offizielle Eröffnung der Vernissage. «Wir sind bekannt als das Alters- und Pflegeheim mit dem grössten Angebot an Kunst und das nicht nur unten im Kulturforum, sondern auch in den übrigen Räumen», weist Sibylle Imhof, stellvertretende Geschäftsführerin AZB, auf den Stellenwert von «Kunst im Haus» hin. Ebenso bekannt in der Region sei Farbwerker Michael F. Wyss aus Rheinfelden mit seinen farbigen und rostigen Inspirationen. «Lassen Sie die Bilder auf sich wirken», empfiehlt sie den wenigen Vernissagegästen. Bei diesen ist dennoch «Alles im Lot», wie der Titel eines der rund 50 Bilder verrät. Dezent-ruhige Gemälde wie «Ruhe» und «Sein» wechseln mit wunderbar strukturierten Bildern der Serie «Landschaft» oder den kraftvollen Farben von «Sicherheit» ab. Als kleine Bijoux loben anwesende Damen die Serien «Geschehnis» oder «Rostige Inspirationen». Durchaus im Lot sind auch die erschwinglichen Preise für ein Originalbild, die sich im Rahmen von 140 bis rund 400 Franken bewegen. Da kommt Freude auf, nicht zuletzt auch wegen des Apéros und des virtuosen, ausdauernden Gitarristen.

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