Es geht aufwärts

Den Bärschwilern geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Die Verschuldung sank massiv, die Einwohnerzahl stieg und sie machen gerne in den Kommissionen mit.

Danke schön: Berta Stocker wurde nach fünf Jahren im Gemeinderat verabschiedet. Foto: Gini Minonzio
Danke schön: Berta Stocker wurde nach fünf Jahren im Gemeinderat verabschiedet. Foto: Gini Minonzio

Es ist eine historische Zahl. Denn in den letzten 30 Jahren hatten die Bärschwiler noch nie eine solch tiefe Pro-Kopf-Verschuldung. Sie beträgt nun 901 Franken. Dies, nachdem sie zur Jahrtausendwende die Marke von 3000 Franken gekratzt hatte. Gemeindepräsident Theo Henz freute sich an der Gemeindeversammlung vom Montag entsprechend, als er den 22 Anwesenden die Rechnung 2016 vorstellte.

Satte 430000 Franken Überschuss hat die Gemeinde Bärschwil im letzten Jahr erwirtschaftet. Dies bei einem Aufwand in der Jahresrechnung von 4,4 Millionen. So konnte die Gemeinde zusätzliche Abschreibungen machen. Zudem hat sie das erlaubte Höchstmass ausgereizt und ein Delkredere von knapp 40000 Franken gebildet. Damit kann sie den Wert ausstehender Steuerforderungen berichtigen. Schlussendlich beträgt der ausgewiesene Rechnungsüberschuss 250000 Franken.

«Hauptursache für das freudige Ergebnis ist der überraschend hohe Steuerertrag», erklärte Henz. Er ist 300000 Franken höher als budgetiert. Allerdings sind keine neuen Millionäre ins Dorf gezogen, sondern es wurden alte Steuerausstände bezahlt.

Nebst dem erfreulichen Ertragsüberschuss trägt auch die Neubewertung des Finanzvermögens zur Senkung der Verschuldung bei, so Henz. Diese Bilanzbereinigung war nach den neuen Vorgaben des Kantons nötig.

Die Kennzahlen der Bilanz sind durchzogen. Sehr gut steht die Gemeinde beim Nettoverschuldungsquotienten da; ebenso bei der Nettoschuld je Einwohner.

Beim Eigenkapital hingegen erreicht Bärschwil die Sollwerte des Kantons bei weitem nicht. Ein hohes Eigenkapital würde es der Gemeinde erlauben, allfällige Defizite auszugleichen. «Wir haben halt zu wenig Liegenschaften», erklärte Henz dazu.

Die Gemeinde Bärschwil müsse damit leben, dass sie eine schwache Steuerkraft habe. Zudem hat sie hohe Infrastrukturkosten. «Wir haben ein Wassernetz wie eine Kleinstadt», verglich Henz.

Neue Lösungswege

Er ist fest überzeugt, dass es der Gemeinde auch in den nächsten Jahren gut gehen wird. Dies auch darum, weil sie vom Kanton mehr Finanzausgleich erhält. Auch im sozialen Bereich ist Bärschwil gesund. Zum einen ist die Gemeinde wieder leicht gewachsen. Zum anderen konnte sie alle politischen Ämter besetzen. Einzig die Rechnungsprüfungskommission und das Friedensrichteramt sind vakant.

Die Rechnungsprüfung wird neu einem Treuhandbüro übergeben. Und für das Friedensrichteramt will Bärschwil zusammen mit Erschwil und Grindel einen Friedensrichter-Kreis bilden. Als erste Friedensrichterin hat sich die Kantonsrätin und Erschwiler Gemeindepräsidentin Susanne Koch zur Verfügung gestellt.

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