Ein festliches Bekenntnis zum Standort Thierstein

Letzte Woche feierte die Albin Borer AG die Grundsteinlegung für ihr 20-Millionen-Projekt im Industriegebiet Büsserach.

Feierlicher Akt: Die Albin Borer AG – gegründet 1932 – bleibt dem Wirtschaftsstandort Thierstein treu, verlegt aber den Sitz von Erschwil nach Büsserach. Die Familienunternehmung unter dem Präsidium von Anton Borer lud letzte Woche zur feierli
Feierlicher Akt: Die Albin Borer AG – gegründet 1932 – bleibt dem Wirtschaftsstandort Thierstein treu, verlegt aber den Sitz von Erschwil nach Büsserach. Die Familienunternehmung unter dem Präsidium von Anton Borer lud letzte Woche zur feierlichen Grundsteinlegung für den neuen Werkhof, moderiert wurde der Grossanlass von Dani von Wattenwyl (l.). Foto: Bea Asper

Bezüglich Arbeitsplatzentwicklung zählt der Thierstein im Kanton Solothurn zu den Sorgenkindern. In den letzten Jahren ging die Zahl der Arbeitsplätze kontinuierlich zurück (um über vier Prozent). Die grössten Verluste gab es im Bereich der Metallwirtschaft sowie in den Bereichen Elektronik, Optik und Kunststoff. Wachstum verzeichnete der Thierstein hingegen in der Bauwirtschaft, die mit 15 Prozent an der Gesamtbeschäftigung die wichtigste Branche darstelle, heisst es im kantonalen Wirtschaftsbericht. Dazu hat insbesondere die Thiersteiner Traditionsunternehmung Albin Borer AG beigetragen und unterstützt wurde sie von der Gemeinde Büsserach, die mit ihrem Industrieland dafür sorgte, dass der Bauriese nicht abwandert. Die Albin Borer AG ist seit ihrer Gründung 1932 familiär mit Erschwil verbunden, konnte hier aber ihre Pläne für den Bau eines modernen Werkhofs mit Büros nicht realisieren. «Es scheiterte an Zonenfragen», hält Verwaltungsratspräsident Anton Borer gegenüber dieser Zeitung fest. Er hatte die Fühler bereits nach Oensingen ausgestreckt.

Die Albin Borer AG, die Schweizweit an bedeutenden Strassenprojekten (auch im Tunnelbau) beteiligt ist, hat die Anzahl Arbeitsplätze in den letzten Jahren verdoppelt und zählt heute mit ihren Tochterfirmen über 500 Mitarbeitende — und die Albin Borer AG überzeugt durch Innovation. Vor einem Jahr nahm sie mit ihrer Tochterfirma Antag Recycling AG im Schachental Dittingen Europas modernste Recyclinganlage für Aushubmaterial in Betrieb.

Eine Eiche für den Chef

Letzte Woche wurde der Grundstein für den Bau eines nachhaltigen Werkhofs mit modernem Bürokomplex im Industrieareal Büsserach gelegt. Anton Borer und seine Familie feierten dies mit einem herzlichen Fest, zu dem sie alle Mitarbeitenden einluden und sie mit einem reichhaltigen Buffet verwöhnten. Die Belegschaft wiederum brachte ihre Wertschätzung mit einem grossen Geschenk zum Ausdruck. Mit dem Kran übergaben sie ihrem Chef, von dem sie sagten, sie können sich keinen besseren vorstellen, eine kräftige Eiche.

In zwei Jahren will die Albin Borer AG ihre neue Zentrale in Büsserach beziehen und zusammen mit der Bevölkerung mit einem grossen Fest einweihen. Auf dem 15000 Quadratmeter grossen Areal entsteht im Untergeschoss ein Parking für die privaten Fahrzeuge der Mitarbeitenden. Im Erdgeschoss sind der Fuhrpark, die Tankstelle und ein Materiallager vorgesehen. Darüber entsteht auf drei Geschossen ein gläserner Bürokomplex. Wie zukunftsfähig die Albin Borer AG voranschreitet, veranschaulichte das Team von Architekt Heinz Jeker in einer Filmpräsentation. Er sprach von einem wichtigen Meilenstein in der bewegten Geschichte des Familienunternehmens. Beim Bezug ihres neuen Gebäudes wird die Albin Borer AG ihren Sitz von Erschwil nach Büsserach verlegen. Dies war Teil der Vereinbarung, zu welcher die Büsseracher Gemeindeversammlung im November 2020 ihren Segen gegeben hatte. Die Baubewilligung hatte die Albin Borer AG innert Jahresfrist erhalten, musste sie aber zwei Mal verlängern lassen, da sie zuerst andere Projekte zu Ende führen wollte. «Jetzt haben wir die notwendigen Kapazitäten frei, um dieses 20-Millionen-Franken-Projekt zu stemmen. Die Bauzeit wird zwei Jahre betragen», erklärte Borer an der feierlichen Grundsteinlegung vom Dienstagabend. Moderiert wurde der Grossanlass von Radio- und Fernsehmoderator Dani von Wattenwyl und festgehalten wurde er auf Video aus der Vogelperspektive.

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