Das Kind ist geboren
Was im Jahr 2020 als Idee seinen Anfang fand, wurde am letzten Donnerstag aus der Taufe gehoben: Der Verein Sport- und Freizeitregion Laufental-Thierstein wurde in Laufen gegründet. Die Diskussionen rund um das Konstrukt dürften damit aber noch nicht vorbei sein.
Den Entstehungsprozess des Vereins Sport- und Freizeitregion Laufental-Thierstein wollte der Laufner Stadtrat und Mitglied der Arbeitsgruppe Mathias Christ nicht mit einem Marathon vergleichen. «Es war wohl eher ein Trail-Run», fasste er vor den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden zusammen. Und der Weg war in der Tat ein ziemlich steiniger: Gemeinsam mit der Promotion Laufental und dem Forum Schwarzbubenland wurde aus der Idee, die regionalen Sportanlagen gemeinsam zu finanzieren und zu betreiben, ein Projekt. Im Jahr 2021 fanden zudem zwei Workshops statt, zu welchen Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden und Vereine eingeladen waren. Die Resultate, die von einer Projektgruppe ausgearbeitet wurden, gelangten schliesslich zu den Gemeinden in die Vernehmlassung. Es folgten ein weiterer Workshop und eine zweite Vernehmlassung bei den Gemeinden zu den Statuten. Es wurde viel diskutiert und gerungen.
Acht Gemeinden waren gestern Abend bei der Gründungsversammlung mit dabei. Es sind dies die beiden Standortgemeinden Laufen und Breitenbach, Bärschwil, Blauen, Brislach, Büsserach, Nenzlingen und Röschenz. Die Entscheide der Gemeindeversammlungen in Liesberg und Zwingen stehen noch aus.
Knackpunkt bleiben die Abos
Zu reden gaben gestern Abend wie schon zuvor die Konsequenzen für Gemeinden, die dem Verein nicht beitreten. Während über die höheren Einzeleintrittspreise in die Schwimmbäder noch Konsens herrscht, sorgt der Umstand, dass Bewohnerinnen und Bewohner von Nichtmitgliedsgemeinden keine Saisonabonnemente lösen können, bei einzelnen Gemeinden für Unverständnis. Namen-tlich war es Hannes Niklaus, Gemeindepräsident von Brislach, der mit einem Antrag erreichen wollte, dass dies geändert wird. «Die Abos dürfen auch doppelt oder dreimal so teuer sein für die Nichtmitglieder. Aber das Angebot muss vorhanden sein.» Zustimmung fand diese Aussage auch beim Gemeindepräsident von Röschenz, Holger Wahl. Mathias Christ zeigte Verständnis dafür, dass es sich bei der Aboklausel um einen wunden Punkt handle und erklärte, man wolle kurzfristig mit Mehrfacheintritten Hand bieten. «Die Klausel kann auch wieder abgeschwächt werden. Das ist dann Sache des gegründeten Vereins.» Hannes Niklaus zog seinen Antrag schliesslich zurück. Die nächste Gelegenheit, an den Statuten Veränderungen vorzunehmen, ergibt sich schon bald: Noch in der ersten Jahreshälfte 2024 soll die erste ordentliche Generalversammlung des Vereins Sport- und Freizeitregion stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt wird es weiteren Gemeinden möglich sein, dem Verein beizutreten.
Die eigentliche Vereinsgründung und die Wahl des Vorstands waren schliesslich nur noch Formsache. Präsidieren wird den Verein der Laufner Stadtrat Mathias Christ. Weitere Vorstandsmitglieder sind Andreas Dürr, Gemeindeverwalter aus Breitenbach, Hannes Niklaus aus Brislach, Ermando Imondi aus Zwingen, Patrick Amrein, Gemeinderat aus Büsserach und Jonas Stampfler als Vertreter des Sport- und Freizeitbereichs. Mathias Christ schloss mit den Worten, dass auf den Vorstand nun viel Arbeit warte.