Corona-Tests an Baselbieter Schulen
Nach dem Pilotversuch an einigen Schulen in Oberwil hat der Kantonale Krisenstab Basel-Landschaft entschieden, an allen Schulen wöchentliche Covid-19-Testreihen durchzuführen. Am Gymnasium Laufental-Thierstein starten diese am 3. März.
Mit diesen Massentests — das Projekt wird «Breites Testen Baselland» genannt — soll eine befürchtete dritte Covid-Welle verhindert oder zumindest abgeschwächt werden, erklärt Andrea Bürki, Informationsverantwortliche Kantonaler Krisenstab Basel-Landschaft. Am Gymnasium Laufen sind die Vorbereitungen dazu bereits vor den Sportferien angelaufen. Kürzlich erreichte die Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler ein Schreiben, unter anderem mit der Information, dass die Tests, die wöchentlich anonymisiert durchgeführt werden, freiwillig sind. Die geplanten Covid-19-Speicheltests nach dem PCR-Verfahren seien natürlich nur aussagekräftig, wenn sich ein möglichst hoher Prozentsatz an Schülerinnen und Schüler dazu bereit erklärt, bestätigt Bürki. «Wir werden deshalb versuchen, möglichst viele von einer Teilnahme zu überzeugen», erklärt Marcel Humair, Konrektor und verantwortlich für das Covid-19-Monitoring am Gymnasium Laufen.
Dank Pooling vollkommen anonym
Systematisches, breites Testen sei an allen Baselbieter Schulen vorgesehen und soll bis in rund einem Monat flächendeckend starten, informiert Andrea Bürki, die auch gleich erklärt, wie diese anonymisierten Speichelproben durchgeführt werden. Das Testset bestehe aus einer speziellen Kochsalzlösung, die während 15 Sekunden im Mund behalten und dann in ein verschliessbares Röhrchen gespuckt werden muss. Danach folgt ein zweimaliges Nachspucken. Wichtig sei, dass die Testpersonen vor der Probe mindestens eine Stunde lang nichts essen oder trinken. Klassenweise würden dann alle Proben im Testlabor gemischt (Pooling). Innert sechs bis zehn Stunden werde das Resultat der Schule mitgeteilt. Ist die Probe negativ, sei der Test abgeschlossen. «Bei positivem Resultat müssen alle Getesteten zu einem persönlichen Einzeltest antreten, weil man ja herausfinden muss, welche Lehrperson, Schülerin oder welcher Schüler das Virus in sich trägt.» Andrea Bürki kann positive Erfahrungen aus den erfolgten Pilotversuchen weitergeben: «Rund 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Oberwil machten mit.»
Grosser Aufwand, der sich lohnt
Punkto Corona sei es zwar derzeit am Gymnasium Laufental-Thierstein ruhig, man sehe aber unter den rund 650 bis 700 Personen, die an dieser Schule ein- und ausgehen, bereits auf rund 30 Fälle zurück, erinnert sich Marcel Humair. «Wir sind positiv eingestellt und glauben, dass das Projekt ‹Breites Testen Baselland› etwas bringt», zeigt er sich zuversichtlich. Die Klassenlehrpersonen würden sich dafür stark machen, aussagekräftige Testungen durchführen zu können. «Nur so können Covid-19-Flächenbrände, welche vor allem mit den mutierten Viren befürchtet werden, verhindert oder zumindest eingedämmt werden», schätzt Humair. Und Bürki bestätigt: «Die regelmässigen Testungen sollen dazu beitragen, dass unter anderem die Weiterverbreitung durch die Identifikation von symptomlosen Trägern und ein rascher Wiederanstieg der Fallzahlen verhindert wird.»
Und wie lange soll die Aktion «Breites Testen Baselland» dauern? Das sei so etwas wie Kaffeesatzlesen, sagt Andrea Bürki. «Wir gehen zurzeit aber von einem wöchentlichen Testen in allen Schulen bis in den Sommer aus».