Betreutes Wohnen in Breitenbach — ein Neubau

Beim «Generationenwohnen» soll der Austausch zwischen Seniorinnen und Senioren und jungen Menschen gefördert werden.

Das Bauplakat des entstehenden «Wohnpark Sunnefeld»: Am letzten Donnerstag wurde Aufrichte gefeiert. Bezugsbereit soll der Bau im Juli 2022 sein. Foto: Niklaus Starck
Das Bauplakat des entstehenden «Wohnpark Sunnefeld»: Am letzten Donnerstag wurde Aufrichte gefeiert. Bezugsbereit soll der Bau im Juli 2022 sein. Foto: Niklaus Starck

Die Menschen in der Schweiz werden immer älter. Das Bundesamt für Statistik geht in einer Prognose für das Jahr 2050 von einer Lebenserwartung für Frauen von 90 Jahren aus, für Männer von 87 Jahren. Beide Geschlechter werden um rund fünf Jahre älter als heute. Noch 1990 lag die Lebenserwartung bei 80 respektive bei 74 Jahren. Diese rasante demografische Entwicklung bedarf eines Umdenkens, sie ist bekanntlich auch in der Alterspolitik der Kantone angekommen. Sie legen die Grundlagen für ihre Alters- und Pflegeheime und neuerdings eben auch für alternative Lebensformen wie zum Beispiel das «betreute Wohnen» fest.

Neue Wohnformen für das Alter werden aber auch ausserhalb des gesetzlichen Rahmens angeboten. So zum Beispiel das «Generationenwohnen». Es soll den Austausch zwischen Senioren und jungen Menschen fördern: Die jüngeren Bewohner unterstützen die älteren beispielsweise im Umgang mit der digitalen Welt, umgekehrt hüten die Seniorinnen und Senioren die Kinder ihrer jungen Wohnpartner oder erledigen mit ihnen Hausaufgaben. Auch beim «Wohnpark Sunnefeld, betreutes Wohnen» an der Passwangstrasse 36 in Breitenbach handelt es sich um ein privates Bauprojekt. Dieser Tage wurde das Richtfest gefeiert. Bauherrin ist die Priohaus GmbH, Architektur und Baumanagement, in Breitenbach; als Mieterin tritt die 2017 gegründete Care­Comitaris AG in Wahlen auf. Sie betreibt dort bereits den «Wohnpark Herz für ­betreutes Wohnen».

Das Raumprogramm des «Wohnparks Sunnefeld» umfasst vier Geschosse. In den Kellerräumen sind Technik, ­Archivräume und Personalgarderoben mit Toiletten untergebracht. Das Parterre beherbergt einen Speisesaal, eine Gastroküche, einen Aktivierungsraum sowie Büros für die Leitung und die Pflege. Im ersten und zweiten Geschoss befinden sich die Bewohnerzimmer mit einer Fläche von mindestens je 20 Quadratmetern und Nasszellen für jeweils zwei bis drei Bewohner gemeinsam. Mittelpunkte dieser beiden Etagen bilden je ein gemeinsames Wohnzimmer mit Küche und eine Terrasse. Das «Sunnefeld» bietet Platz für insgesamt zwanzig Bewohnerinnen und Bewohner. Das Konzept der CareComitaris AG sieht das «betreute Wohnen ohne Altersbegrenzung, für Menschen, die eine Unterstützung im Alltag brauchen» vor. Darin sind die Betreuung und Dienstleistungen wie Verpflegen, Reinigen, Waschen und Bügeln enthalten sowie ein niederschwelliges Pflegeangebot. Es bietet «Inhouse Spitex Leistungen bis maximal 90 Minuten an, was in etwa der Pflegestufe 4,5 entspricht», so Simon Waldmann, Geschäftsleiter und Verwaltungsratspräsident von CareComitaris. Ein Einzelzimmer kostet gemäss der aktuellen «Taxordnung» des Hauses 6000 Franken im Monat, «ohne Pflege». Der «Wohnpark Sunnefeld» soll gemäss Adolf Leutwyler, Geschäftsleiter von Priohaus, im Juli 2022 bezugsbereit sein.

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