1600 Menschen sterben jährlich an Darmkrebs
Die Krebsliga Solothurn lud am letzten Donnerstag zum Infoabend nach Breitenbach ein. Das Interesse war gross, gehört doch Dickdarmkrebs zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen.

Nach Prostata- und Brustkrebs ist der Darmkrebs die dritthäufigste Krebsart und führt nach Lungenkrebs am zweithäufigsten zum Tod. 4100 Menschen werden jährlich mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert und 1600 sterben jährlich an dieser heimtückischen Krankheit. Über 160 Personen besuchten am letzten Donnerstag den Infoanlass der Krebsliga Solothurn im Griensaal Breitenbach, um sich über diese Krebsart aufklären zu lassen.
«Bei einer Früherkennung ist der Darmkrebs gut behandelbar», erklärte der Facharzt Fredi Rappo in seinem Vortrag. Da der Darmkrebs aber schleichend und ohne Schmerzen entstehe und es Jahre vergehe, bis die ersten Symptome auftreten, die Behandlungschancen dann bereits sehr klein seien, empfiehlt Rappo die Vorsorgeuntersuchung, je nach Risikogruppe etwa ab dem 50. Lebensjahr. Dabei ist die effizienteste Methode die Darmspiegelung. In einem Film führte Rappo vor, wie die Kamera durch das Darminnere geführt wird und ein Polyp entfernt wird. Dass die Untersuchung wirklich sinnvoll ist, zeigt sich auch dadurch, dass mit 60 Jahren jede dritte Person Darmpolypen hat. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter, daneben sind Vererbung und der Lebensstil ausschlaggebend.
Wer sein Körpergewicht im Normalbereich halten kann, sich täglich mindestens 30 Minuten bewegt, alkoholische Getränke mit Mass konsumiert, wenig rotes Fleisch, viel Gemüse und Früchte isst, kann das Risiko einer Darmkrebserkrankung senken. Wie eingesundes Essen aussehen kann, zeigte die Ernährungsberaterin Beatrice Liechti in einem Kochfilm. Sie empfahl auch den Fleischkonsum, der in der Schweiz bei 910 Gramm pro Person und Woche liegt auf 140 bis 500 Gramm zu senken und auf die Zubereitung – vergolden statt verkohlen – zu achten.
Ein paar Gedanken zur Ernährung gab Kaspar Sutter, Präsident Schweizer Bäcker-Confiseur, aus der Sicht des Bäckermeisters den Anwesenden mit: «Im Zeitalter des Überflusses wollen alle jung und gesund aussehen und doch wird ins Essen wenig Zeit und Aufwand investiert, dafür die Nahrung mit Vitaminen und Zusatz ergänzt.» Doch dank dem Trend der gesunden Ernährung sieht Sutter auch die Chancen der kleinen Betriebe. Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit, hergestellte Ware ohne Emulgatoren und Zusatzstoffe, aus regionalen Produkten seien gefragt. Er lobte das Brot, das seit über tausend Jahren existiert, gesund ist und alles beinhalte, was es für eine gesunde Ernährung brauche. Mit gesunden Häppchen des Sutterbecks wurden die Besucher schliesslich verwöhnt und hatten die Möglichkeit, die Referenten zu befragen, sich mit Informationen der Krebsliga einzudecken und das begehbare Darmmodell zu erforschen.