Heimat ist ein kostbares Gut
Die neue Heimatkunde Zwingen, welche am letzten Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, schaut zurück auf die letzten 50 Jahre, dokumentiert das Leben der Gemeinde der heutigen Zeit und wagt einen Blick in die Zukunft.

Grosses hatte sich die vierköpfige Kommission vorgenommen, viele Personen wurden zur Mithilfe angefragt, es wurde recherchiert und dokumentiert, Interviews durchgeführt und Vergessenes zusammengetragen – das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nach vier Jahren Arbeit präsentierte Gemeindepräsident und Initiator des Projekts Benno Jermann im Gemeindesaal Zwingen am letzten Freitag die neue, 336 Seiten dicke, mit 459 Bildern ausgestattete Heimatkunde. Mit Musik der Brass Band Konkordia Zwingen, Beiträgen der Primarschule, Liedern von Rolland und einer Festwirtschaft wurde die Buchvernissage gefeiert. Das Interesse war gross, rund 200 Personen nahmen an der Feierlichkeit teil. «Dem Wunsch, die 1963 erschienene Heimatkunde von Alfred Scherrer zu ergänzen und weiterzuführen, sind wir nachgekommen», erklärte Jermann. Als Koordinator und Hauptautor wurde Josef Scherrer eingesetzt. «Heimat ist ein kostbares Gut», meinte der gebürtige Zwingler und erzählte, wie spannend es war, mit den älteren Menschen des Dorfes die Vergangenheit lebendig werden zu lassen und die vergessenen Geschichten wiederzuerwecken. Der Fachmann Beat Eggenschwiler wurde als Layouter und Berater beauftragt. Weitere 57 ehrenamtlich Mitwirkende konnten für das Buch gewonnen werden, denn möglichst vielseitig sollte das Werk sein und ein breites Spektrum an Themen aufweisen.
Die Heimatkunde Zwingen ist unterteilt in sieben Hauptthemen – nicht nur Vergangenes, sondern auch Gegenwart und Zukunft wurde erörtert. Zu den wichtigen geschichtlichen Themen gehören der Kantonswechsel, die Schliessung der Papierfabrik und der Kauf des Schlosses durch die Gemeinde. Das grösste Kapitel ist dem Lebendigen gewidmet: Vereine, Schule, Dorfkultur und Persönlichkeiten von Zwingen finden hier ihren Platz. Politik, die Entstehung des Verkehrskreisels, die Wichtigkeit der ARA als überregionales Projekt sind ebenso dokumentiert wie die Wirtschaft, welche sich vom Zentrum des Dorfes verlagert hatte an die Baslerstrasse und ins Industriegebiet Ried und Weiden. Der Natur und Schönheit von Zwingen wurde unter anderem mit einer beigelegten Karte mit Wandervorschlägen Rechnung getragen. Die Gestaltung des Buchumschlags und der Kapiteltitel ist im Rahmen eines Wettbewerbs durch die Fachklasse für Grafik an der Schule für Gestaltung in Basel entstanden. Ausgewählt wurde der Beitrag von Anais Briner. Perspektiven und Wünsche wurden mit Blick in die Zukunft aufgezeigt. «Und für die nächste Heimatkunde kann morgen schon wieder Stoff gesammelt werden», meinte Josef Scherrer augenzwinkernd zum Abschluss seiner ausführlichen Vorstellung des Buches.