Viel Verkehr im Stedtli mit Vögeln, Zug und Schiffen
Der Umzug in Laufen brillierte nicht nur bei den Guggen und Wagen mit Kreativität, sondern auch zahlreiche Zuschauende kamen fantasievoll verkleidet zur Fasnacht.
Tausende strömten am Sonntag ins Stedtli und liessen sich von der Fasnacht anstecken. 44 Formationen zogen zweimal ihre Runden. Gab es Jahre, in denen die Waggis dominierten, wurden in diesem Jahr erstaunlich viele politische Themen ausgespielt. So bekam der Stadtrat sein Fett ab. Die Schwitzchäschte schrieben: «S’Bütschee vo Laufe — lauft nid rund, drum triibes d’Chäschte bluemigbunt.» Millennium-Waggis meinten: «D’Politik isch z Laufe zum flennä, fehlt ächt dene e gueti Hennä? D Stüre ufe duet dr Stadtrot propagiere, damit er höheri Spese cha propagiere.» Zum Thema Hochwasserschutz waren einige Schiffe unterwegs. So auch die Chaote Waggis: «D’Titanic isch zwar nit i dr Birs untergange, doch duet mä jetz o in Laufe ums Absuffe bange.» Natürlich wurde auch die Totalsperre der Bahn thematisiert. So suchten die Pfluderi-Fäger Clique ihre Bahn und Dörlisprenger qualmten: «Es raucht und dampft, was isch denn los? Die nägschti Loki wo richtig Basel goht! Gli im 1/4 Stundetakt in d Stadt, das isch doch glatt. Für ä Mehrwert miend mir uns no biz gedulde und no mängi Minute im Auto erdulde.» D’Spinner machten sich Gedanken zur Zukunft der Ricola: «Uff dr ganze Wält weiss es jede, wo ä Ricola duet chaufe: Die feine Chrüterbummeli chömme alli us eusem schöne Laufe. LAufe, LEnzburg, das git mir doch es Buff. Was schriibe die künftig z oberscht uf ihri Päggli druff? RicolA — wenn z LAufe produziert? RicolE — wenn z LEnzburg produziert?» Gschwelti-Clique Wahlen beklagte den Bauwahn: «Wahlä wird z modärn, sisch nüm wie färn. Jedes grienä Plätzli wird verbaut, s ganzä Dorfbild wird versaut. Kei Chue schisst me uf d Stross. Was isch den bi eus los?» Und Agfrässeni freuen sich über den Nachwuchs, beklagen aber die Überbevölkerung: «Jo, lis dä Titel nomol, hesch ganz richtig gseh, vor luter vögle wärde mir immer meh. Lueg ume, s isch doch schlichtwäg numme wohr: D’Schwiz wachst duurend, um es paar Tuusig jedes Johr.»
Doch nicht nur die Formationen zeigten ihre Kreativität. Erstaunlich viel Publikum erschien verkleidet und bevölkerten auch abends und nachts mit fantasievollen Kostümen Strasse und Beizen.