Vorstoss: Tempo 60 auf der Birsigtalstrasse nach Therwil
Die Reinacher Gemeinderätin und Landrätin Béatrix von Sury (Die Mitte) fordert Massnahmen, um die Birsigtalstrasse sicherer zu machen.
Bei einem Verkehrsunfall auf der Birsigtalstrasse in Reinach wurde am 1. Juni ein 96-jähriger Lenker eines Dreirades so schwer verletzt, dass er danach im Spital verstarb. Es war dies nicht der erste Unfall in den letzten Jahren. Die Birsigtalstrasse führt als Tangentialachse vom Kreisel als Fortführung der Bruggstrasse ins Leimental und ins Elsass. Brenzlige Situationen gebe es immer wieder, mahnt die Reinacher Gemeinderätin und Landrätin Béatrix von Sury. Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen der Gemeinden Reinach und Therwil fordert sie nun per Vorstoss im Landrat eine Temporeduktion zwischen den beiden Ortseingängen von heute 80 auf 60 Stundenkilometer. Zudem brauche es auch einzelne Massnahmen an neuralgischen Punkten, betonte von Sury vergangene Woche im Landrat. Zu den neuralgischen Punkten gehören die Einfahrt in Richtung Erlenhof, der dortige Fussgängerübergang und den Bereich vor der Kuppe des Käppeli, wo die Buslinien 62 und 64 einbiegen beziehungsweise abbiegen.
Die Baselbieter Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer (SP) erklärte sich bereit, den eigentlich als Motion mit direkter Handlungsaufforderung eingereichte Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen, um so mögliche Handlungsoptionen zu prüfen. Gemäss Schweizer erkenne auch der Regierungsrat den Handlungsbedarf. Dabei stehe eine Geschwindigkeitsreduktion im Fokus.
Auch BLT will Temporeduktion
Für Fussgängerinnen und Fussgänger sei es trotz Verkehrsinsel aufgrund der hohen Tempi und der Unübersichtlichkeit schwierig, die Birsigtalstrasse bei der Kreuzung Erlenhofstrasse zu überqueren, mahnt von Sury. «Die Strasse ist besonders für ungeübte, ältere oder gehbehinderte Menschen gefährlich und auch die Autos müssen schnell einspuren, da der Verkehr mit 80 Stundenkilometer unterwegs ist.» Von Sury erinnert in ihrem Vorstoss daran, dass viele Jugendliche und Kinder den Übergang benutzen.
Auch die BLT, die die Buslinien 62 und 64 betreibt, forderte gemäss von Sury beim Kanton Tempo 60. Aufgrund der vielen angefahrenen Wildtiere sei die Gemeinde Reinach auch von der Jagdgesellschaft angegangen worden, beim Kanton eine Temporeduktion einzufordern. Für die Reinacher Gemeinderätin und Landrätin ist klar: «Würde die Geschwindigkeit um 20 Stundenkilometer reduziert, würde sich der Bremsweg ganz massgeblich reduzieren und ein rechtzeitiges Ausweichen oder Bremsen wäre eher möglich. Vom Wohlbefinden der Radfahrer auf dieser Strecke, die in vielen Fällen ebenfalls kreuzen oder einbiegen müssen, ist erst gar nicht zu reden.»
Gemäss von Sury hätten die Gemeinden Reinach und Therwil mehrfach vom Kanton keine Antwort erhalten, bis dann 2021 eine «abschlägige Antwort» eingetroffen sei. Von Sury ist überzeugt: «Die Leistungsfähigkeit der Strasse würde von einer Temporeduktion nicht tangiert, dafür würde die Verkehrssicherheit massgeblich verbessert.»