Ein Tag «der Einheit, der Freiheit und der Verbundenheit mit unserem Land»

Trotz des Regens versammelten sich auch dieses Jahr wieder zahlreiche Menschen im Gartenbad Reinach zum 1.-August- Brunch.

Vollzählig anwesender Gemeinderat: (v. l.) Markus Huber, Peter J. Meier, Christine Dollinger, Béatrix von Sury, Melchior Buchs, Doris Vögeli und Ferdinand Pulver. Fotos: Tobias König

Vollzählig anwesender Gemeinderat: (v. l.) Markus Huber, Peter J. Meier, Christine Dollinger, Béatrix von Sury, Melchior Buchs, Doris Vögeli und Ferdinand Pulver. Fotos: Tobias König

Das Wirtepaar: Stefan Marx und Susanne Brodbeck.

Das Wirtepaar: Stefan Marx und Susanne Brodbeck.

Gut gefüllt: das Festzelt in der Badi.

Gut gefüllt: das Festzelt in der Badi.

Ein Muss: Schweizer Fähnli.

Ein Muss: Schweizer Fähnli.

Der Brunch begann um zehn Uhr morgens im Regen. Der allgemeinen Stimmung schien das schlechte Wetter aber nicht zu schaden. Einige Kinder und Erwachsene badeten sogar in den Pools. «Der Eintritt ist am 1. August gratis», erklärt Stefan Marx, der Wirt des Badi-Beizlis, der den Brunch mitorganisiert hat. Er zeigt auf die mit Wimpeln und Schweizer Kreuzen geschmückten Festzelte, die eigens für den Anlass aufgestellt wurden und sich zusehends mit Besuchern füllen. «Letztes Jahr war es zu heiss, und wir hatten fast keinen Schatten, deshalb haben wir die Zelte organisiert. Nun schützen sie die Besucher halt vor dem Regen», sagt er grinsend und zuckt mit den Schultern. Die Leute an den Tischgarnituren unterhielten sich trotz Regen angeregt, und sogar ein Alphorn spielte. Auch der Gemeinderat von Reinach war anwesend.

Ohne Feuerwerk und ohne Alkohol

«Es ist eben eine besondere Stimmung hier im Gartenbad», sagt die Wirtin Susanne Brodbeck, die gemeinsam mit Marx das Badi-Beizli seit bald sechs Jahren führt. «Leider dürfen wir aber keinen Alkohol anbieten, das ist gesetzlich verboten.» Darüber hinaus gab es an der diesjährigen Feier auch kein Feuerwerk. Für einige Besucher schien dies nicht ganz unproblematisch. So fand der 79-jährige Matthias Stoeckli: «Früher als Junge hatte ich das gerne, wenn es geknallt hat. Es ist für mich ja in Ordnung, wenn es weniger Feuerwerk gibt, aber ganz darauf zu verzichten, finde ich auch schade.»

Anders sah das die Besucherin Birgit Kron. «Für mich ist der 1. August ein Familienfest, das auch gut ohne Alkohol und ohne Feuerwerk stattfinden kann.» Der 37-Jährigen geht es beim 1. August darum, sich auf den Ursprung der Idee der Schweiz zu besinnen, darum, dass sich die drei Urkantone zusammenschlossen, um ihre eigene Art zu leben zu verteidigen.

Gemeindepräsident Melchior Buchs hob in seiner Rede hervor, dass er den 1. August als einen Tag «der Einheit, der Freiheit und der Verbundenheit mit unserem Land» sähe. In diesem Jahr stehe für ihn jedoch nicht der Bundesbrief von 1291 im Mittelpunkt, sondern die Gründung der modernen Schweiz vor 175 Jahren. Diese moderne Schweiz stütze sich auf Grundsätze wie Gewaltenteilung, Föderalismus und direkte Demokratie, die auch heute noch Bestand haben. Obwohl diese Prinzipien mittlerweile oft als selbstverständlich angesehen würden, habe die Schweiz seit ihrer Gründung ihre Demokratie immer wieder verteidigen müssen. Der 1. August biete nun die Gelegenheit, sich dies bewusst zu machen. Auf die Frage, ob das Fest nächstes Jahr wieder im Gartenbad stattfinden werde, antwortet Wirt Marx bejahend. Vorher wird es im Badi-Beizli weitere Veranstaltungen geben. Am 13. August steht zum Beispiel ein Örgeliplausch auf dem Programm – hoffentlich bei besserem Wetter.

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