Am Dornacherweg entstehen bis 2025 über 100 neue Mietwohnungen
Die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung und die Bürgergemeinde Reinach bauen zusammen am Dornacherweg Mietwohnungen im mittleren Preissegment.
Ein Grossteil der Bausubstanz in Reinach stammt noch au den 1960er- und 1970er-Jahren. «Deshalb ist es wichtig, dass in neue Bausubstanz investiert wird», betonte der Gemeindepräsident am Montag anlässlich der Grundsteinlegung der Überbauung «Am Dornacherweg». Dort entstehen zwischen den Tramhaltestellen Surbaum und Landhof in Richtung des stark abschüssigen Wald- und Naturschutzgebiets der Reinacher Heide 105 Wohnungen. Die Wohnungen sollen Anfang 2025 bezugsbereit sein.
Das Grundstück liegt am Übergang vom Stadt- in den Landschaftsraum. Der nördliche Teil gehört der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung. Sie erstellt darauf 66 Wohnungen. Die südliche Parzelle gehört der Bürgergemeinde Reinach. Darauf entstehen 39 Wohnungen. Die Mietzinsen werden sich gemäss den Verantwortlichen im mittleren Preissegment bewegen.
Die Initiative für die Überbauung kam ursprünglich vom Kanton, der die nördliche Parzelle der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung übergab und im Gegenzug von dieser Räumlichkeiten an der Rheinstrasse in Liestal übernahm. Allein die nördliche Parzelle zu überbauen, hätte aufgrund der engen Platzverhältnisse wenig Sinn ergeben. Deshalb gingen die Verantwortlichen der Gebäudeversicherung auf die Bürgergemeinde Reinach zu und schlugen ein gemeinsames Projekt vor.
Beide Parteien brauchen Rendite
Für beide Parteien ist die Rolle als Bauherrin ungewöhnlich. «Für die Bürgergemeinde ist es mit Abstand das grösste Bauvorhaben ihrer Geschichte», sagte Bürgerratspräsident Andreas Jeppesen in seiner Ansprache. Beiden Parteien geht es primär darum, mit den Mietwohnungen Geld zu verdienen. Die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung muss mit solchen Einnahmen die Kosten für ihr Kerngeschäft, das Bezahlen von Schäden, finanzieren. Die Bürgergemeinde wiederum braucht Renditeprojekte, um den defizitären Forstbetrieb und ganz generell die Leistungen für die Allgemeinheit stemmen zu können, gab Andreas Jeppesen zu bedenken.
Das Bauvorhaben werde mit einem einheitlichen architektonischen Ausdruck und einer konsistenten städtebaulichen Haltung entwickelt, welche zwar eine organisatorische Trennung nach den beiden Auftraggebern berücksichtige, aber bewusst keine nach aussen ablesbare formale Unterscheidung zwischen den beiden Investorenparteien schaffe, heisst es im Projektbeschrieb.
An der Grundsteinlegung war spürbar, dass es den Verantwortlichen wichtig ist, dass die Projekte separiert werden. So standen zwei Metallboxen als Grundsteine bereit, in die Vertreterinnen und Vertreter beider Parteien fein säuberlich getrennt Erinnerungsstücke legen konnten.
Warnung des Gemeindepräsidenten
Danilo Assolari sprach als gemeinsamer Bauherrenvertreter von einem «gelungenen mieterfreundlichen Objekt». Reinachs Gemeindepräsident Melchior Buchs ist froh, dass nach Jahren, in denen vor allem Eigentum erstellt wurde, aktuell vermehrt neuer Wohnraum zur Miete gebaut wird. Bezüglich der Mietzinsgestaltung spricht er aber eine klare Warnung aus, die gerade für Gemeinden wie Reinach mit den hohen Bodenpreisen gilt. Die Gesellschaft werde irgendwann Probleme bekommen, wenn gerade ältere Menschen mit schlechter beruflicher Vorsorge sich das Wohnen nicht mehr leisten könnten. «Die Bodenpreise in Reinach sind so hoch, dass preisgünstiger Wohnraum für private Investoren unrealistisch ist.» Reinach brauche aber auch gute Steuerzahlerinnen- und Steuerzahler, so Buchs abschliessend.