Umweltschützer und Bauern bekräftigen Widerstand

Wehren sich gemeinsam: Bauer Ueli Siegenthaler und die Vogelschützerinnen Gabriela Schmidt (links) und Susanne Brêchet, Schönthal.  Foto: AZ Medien
Wehren sich gemeinsam: Bauer Ueli Siegenthaler und die Vogelschützerinnen Gabriela Schmidt (links) und Susanne Brêchet, Schönthal. Foto: AZ Medien

bwi. Umweltschützer und Bauern sind sich selten grün. Beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ist das anders – das wurde am Dienstag an einer Medienkonferenz auf dem Aescher Feld klar. Einmal mehr: Der Grossanlass gehöre nicht nach Aesch Nord, hiess es von beiden Seiten einhellig; es sei der falsche Ort. Diverse Referenten bekräftigten ihren Widerstand. Zur Konferenz geladen hatten der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutzverband (BNV) sowie dessen Sektionen Aesch und Reinach. Anwesend waren weiter Ueli Siegenthaler als Sprecher der Bauern und Vertreter des Vereins Hopp Hase.

«Das Schwingfest würde eine zwanzigjährige Aufbauarbeit zerstören», sagte Gabriela Schmidt, Präsidentin des BNV. «Zusammen mit den Landwirten haben wir hier grosse Naturaufwertungen geschaffen.» Darius Weber von «Hopp Hase» wies darauf hin, dass das Schwingfest genau jene Flächen beanspruchen würde, auf denen auch die Feldhasen lebten. «Wir müssten wieder bei null beginnen, und das ist auch der Grund, weshalb wir sagen: Wir wollen das Fest nicht!» Das Projekt «Hopp Hase» startete 2007. Mittlerweile hat sich der Tierbestand laut Weber mehr als verdreifacht.

Auch seltene Vogelarten brüten mittlerweile in Aesch Nord. Darunter befinden sich solche, die unter die Berner Konvention fallen würden, sagte Gerhard von Ah, Vizepräsident des Natur- und Vogelschutzvereins Aesch-Pfeffingen. «Der Wendehals etwa galt im Kanton Baselland als ausgestorben. Nun konnte hier wieder eine Brut nachgewiesen werden.» Landwirt Ueli Siegenthaler sagte, dass ein Grossanlass wie das «Eidgenössische» Schäden an den Böden hinterlassen würde. «Es kommt zu Verdichtungen», mahnte er. «Auch nach Jahren sind die Schadstellen noch immer sichtbar.» Die Bauern machten vor einer Woche in einem Communiqué klar, dass sie ihr Land für den Anlass nicht hergeben wollen.

Vor rund zwei Wochen lancierte der BNV zusammen mit Pro Natura eine Petition. In dieser wird der Baselbieter Regierungsrat dazu aufgefordert, das Naherholungsgebiet zu erhalten und die Ausweichvariante St. Jakob zu prüfen. Laut BNV haben bislang 2000 Menschen die Petition unterschrieben. Geplant sei, die Unterschriften am Donnerstag kommender Woche der Landeskanzlei zu übergeben. Am Dienstag gab die Grüne Partei Baselland bekannt, dass sie die Petition unterstütze.

Regierungsrat empfing Schwinger

Der Regierungsrat beschäftigte sich an seiner Sitzung am Dienstag ebenfalls mit dem «Eidgenössischen»: Vertreter des Basellandschaftlichen Kantonalschwingerverbands präsentierten den Zwischenstand der Machbarkeitsstudie zur Variante Aesch Nord. Über den Inhalt der Studie oder der Präsentation wurden keine Auskünfte erteilt.

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