Studenten bekämpfen Leukämie

Zwei Medizinstudenten setzen sich gemeinsam für die Blutstammzellenspende ein. Mit ihrer studentischen Vereinigung informieren sie über die Krankheit Leukämie und die Möglichkeiten, sie zu bekämpfen.

Wollen Leben retten: Viven Bieger und Cédric Stoll organisieren Registrieraktionen für Stammzellenspenden.  Foto: Fabia Maieroni
Wollen Leben retten: Viven Bieger und Cédric Stoll organisieren Registrieraktionen für Stammzellenspenden. Foto: Fabia Maieroni

Viven Bieger aus Reinach und Cédric Stoll aus Arlesheim kennen sich seit der Primarschule. Beide durchliefen dieselben Grundschulen und besuchten in Münchenstein dasselbe Gymnasium. Nach Abschluss der Matura trafen sich die beiden Träger des Novartispreises für ausserordentliche schulische Leistungen und soziale Kompetenz im Medizinstudium wieder. Auch wenn sie nicht ganz in dieselbe Richtung gehen – Stoll studiert Humanmedizin, Bieger Zahnmedizin –, so verbindet sie doch die Passion, Menschen mit gesundheitlichen Problemen zu helfen. Dieser Wunsch begleitet die beiden auch neben ihrem Studium. In der studentischen Vereinigung Marrow (zu Deutsch Knochenmark) fanden die Freunde schliesslich die geeignete Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Bei Marrow setzen sich Studierende freiwillig im Kampf gegen Leukämie ein, in dem sie über die Möglichkeiten einer Blutstammzellenspende informieren und Registrierungsaktionen für potenzielle Spender durchführen.

Die Passion zu helfen

«Ich bin bei Marrow Basel dabei, weil ich mit relativ wenig Aufwand ganz viel Gutes tun kann», erklärt Vivien Bieger, die mit ihrem Team jeweils die Registrierungsaktionen organisiert. «Mir liegt es am Herzen, mich gegen Leukämie einzusetze,n und das ist ein guter Weg dazu.» Auch bei Cédric Stoll ist es die Motivation, anderen Menschen zu helfen, die ihn zu Marrow brachte. «Ich wollte mich neben meinem Medizinstudium sozial engagieren und stiess dabei auf diese Vereinigung», sagt er. Bei einem Info-Lunch lernte der Arlesheimer den Verein kennen und war sofort begeistert. Bereits beim dritten Treffen wurde er zum Präsidenten der Sektion Basel gewählt, mittlerweile wurde er zudem Co-Präsident von Marrow Schweiz. «Es gibt so viele Krebsarten, bei denen man kaum etwas tun kann. Bei Leukämie besteht die Chance, einen Menschen mittels einer Blutstammzellenspende zu retten», betont Cédric Stoll. Tatsächlich ist die Knochenmarkspende eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, einem Menschen mit Krebs das Leben zu retten. Der Eingriff birgt deutlich weniger Risiken als eine Organspende, zudem kann der Spender oder die Spenderin danach ohne Einschränkungen in den Alltag zurückkehren.

Registrierungsaktion in Münchenstein

Anfang Oktober nahmen Stoll und Bieger an einem internationalen Treffen aller Marrow-Mitglieder Europas in Birmingham teil. «Das Treffen gab uns einen richtigen Aufschwung. In England werden rund 25 Prozent aller Registrationen bei Spendenanlässen von Studierenden gemacht. Die hohen Zahlen aus Grossbritannien spornen uns an, auch in der Schweiz mehr Menschen auf dieses wichtige Thema der Leukämie aufmerksam zu machen», erklärt Viven Bieger. Die Reinacherin organisiert deshalb am Mittwoch, dem 13. Dezember 2017, von 10 bis 16 Uhr zusammen mit ihrem Organisationskomitee eine Registrierungsaktion im Spenglerpark an der Emil-Frey-Strasse 100 in Münchenstein. Dort können sich Interessierte bis zu 55 Jahren über Leukämie und eine Blutstammzellenspende informieren und als potenzielle Spenderin bzw. Spender registrieren lassen. Die Registrierung ist kostenlos und verpflichtet nicht zu einer Spende.

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