Schoggi-Hasen frisch aus der Form

Über 10000 Osterhasen aus Schokolade werden pro Jahr im Birseck von verschiedenen Confiserien hergestellt. Neben den klassischen Formen gibt es immer mehr Fantasie- Hasen, die auch mehr kosten dürfen.

Diese Langohren aus Schokolade sind im Kägen entstanden: Dahinter die «Hasenzüchter» Sabine Häring, André Grellinger und Philippe Barthoulot (v. l.) von der Confiserie Grellinger.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Diese Langohren aus Schokolade sind im Kägen entstanden: Dahinter die «Hasenzüchter» Sabine Häring, André Grellinger und Philippe Barthoulot (v. l.) von der Confiserie Grellinger. Foto: Thomas Brunnschweiler

Die Geschichte des Oster-Lieblings beginnt im Jahre 1682. In der Abhandlung «De ovis paschalibus – von Oster-Eyern» wird der Osterhase erstmals erwähnt. Schon Ende des 19. Jahrhunderts stellten Confiserien in Deutschland Osterhasen aus massiver Schokolade zu Werbezwecken in ihre Schaufenster. Aber erst mit der Erfindung der Hohlfiguren-Technik zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Schokoladenosterhase zum beliebten Massenprodukt, das natürlich auch im Birseck und Dorneck gerne von Jung und Alt vernascht wird.

Qualität wird grossgeschrieben

In der Produktionsstätte der Confiserie Grellinger in Reinach-Kägen werden vor Ostern mehrere tausend Osterhasen aus hochwertiger Couverture hergestellt. Im Gegensatz zur Schokolade hat die Couverture einen hohen Anteil an Kakaobutter. Der erhöhte Fettgehalt garantiert eine leichtere Verarbeitung und eine makellose Oberfläche. Palmöl wird aus ökologischen Gründen nicht verwendet. Rund 10 bis 15 Arbeitsschritte sind bei Osterhasen notwendig, die «geschminkt» werden. Augen, Fellflecken und auch andere Körperteile werden schon in der Form in Handarbeit mit weisser Couverture eingepinselt, bevor Milch- oder dunkle Schokolade dazukommt. Nur Hasen aus «Cru sauvage», das heisst wildwachsenden Kakaobohnen, werden nicht geschminkt und stehen für reinen Schokoladengenuss. «Unsere älteste Form stammt aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts», sagt André Grellinger, «Formen aus den 20er- bis 40er-Jahren sind teilweise neu gemacht.» Früher waren die Formen aus Metall, welche die Couverture aber schnell auskühlen liessen. Heute sind sie meist aus Plexiglas. Um möglichst frische Osterhasen anbieten zu können, beginnt man bei Grellinger mit der Produktion erst nach der Fasnacht, was für die vier Mitarbeitenden viele Überstunden bedingt. André Grellinger und sein Team legen grossen Wert auf Qualität und setzen neue Formen wie etwa die «Minions» nur in kleiner Auflage ein. Rund 25 klassische Hasenformen und rund fünf Fantasie-Hasen sind im Sortiment zu finden.

Individualität ist gefragt

Die Confiserie Buchmann, die wie Grellinger mehrere Filialen hat, stellt pro Jahr rund 3000 Osterhasen her. Darunter befinden sich ein Lachhase mit Sonnenbrille, ein Selfie-Hase, ein Surfer-Hase und ein Tiroler Hase. Auch Patricia Kübler von der Bäckerei-Konditorei Kübler in Aesch bestätigt, dass die Kundschaft bereit ist, für individuelle Anfertigungen mehr zu zahlen als für die eher rückläufigen Standardformen. Die Konditorei Helfenstein stellt ebenfalls in Aesch rund 2000 Hasen her. Sutter Begg, der auf dem Dreispitzareal in Münchenstein produziert, bietet in seinen Filialen Arlesheim und Dornach ebenfalls eigene Osterhasen an. Auch bei Brändli, der in Arlesheim eine Filiale hat, nimmt man zur Kenntnis, dass die Kunden immer mehr einzigartige Osterfiguren suchen. Für die Verächter der Schokolade gibt es von der Metzgerei Jentzer übrigens den Landjäger-Osterhasen.

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