Sanierung des Schänzli-Tunnels gestartet

Am Montag haben die Vorarbeiten für die Sanierung des Schänzli-Tunnels begonnen. Fünf Jahre werden die Baumassnahmen andauern.

Nadelöhr Schänzli: Ab Oktober wird der Tunnel in Fahrtrichtung Basel bis 2022 nur noch einspurig befahrbar sein – die Vorarbeiten für eine provisorische Behelfsspur ab Ausfahrt Muttenz-Nord sind seit Montag im Gange. Foto: Edmondo Savoldelli

Nadelöhr Schänzli: Ab Oktober wird der Tunnel in Fahrtrichtung Basel bis 2022 nur noch einspurig befahrbar sein – die Vorarbeiten für eine provisorische Behelfsspur ab Ausfahrt Muttenz-Nord sind seit Montag im Gange. Foto: Edmondo Savoldelli

Der Schänzli-Tunnel sowie dazugehörende Zu- und Abfahrten werden während der kommenden fünf Jahre saniert und teilweise ersetzt. Bei den 62000 Fahrzeugen, die täglich das Nadelöhr am Ausgang des Birsecks passieren, ist ein solches Vorhaben aus logistischer Sicht keine leichte Aufgabe. Trotzdem konnte die Dauer der Bauarbeiten von ursprünglich sieben auf fünf Jahre verkürzt werden. Allerdings wird dafür die Ausfahrt Muttenz Nord in Fahrtrichtung Delémont ab August 2019 für ein halbes Jahr gesperrt.


Tunnel-Sanierung und Tunnel-Neubau

«Die Anlagen sind mehr als 40 Jahre alt und durch die ständige hohe Verkehrsbelastung in einem denkbar schlechten Zustand», sagt Richard Kocherhans vom Bundesamt für Strassen Astra. So wird der etwa zehn Kilometer lange Autobahnabschnitt von der Verzweigung Hagnau bis zum Anschluss Muttenz Süd erneuert: «Das Trassee wird mit einem neuen, lärmarmen Belag versehen. Technische Anlagen und Kunstbauten wie Brücken oder Stützbauwerke werden instand gesetzt.» Eigentliches Herzstück der Arbeiten ist die Sanierung des Schänzli-Tunnels. Mit baulichen Anpassungen sollen dort bekannte Unfallschwerpunkte beseitigt werden. Von Birsfelden her wird eine neue Brücke an das Tunnelportal geführt werden. Fahrzeuge, die von der A2 aus Richtung Pratteln kommen, können dann ohne Spurwechsel direkt in den Tunnel fahren. So werde das Unfallrisiko minimiert. Weiter wird linksseitig vor dem Tunnelportal eine dritte Fahrspur errichtet, welche die Fahrzeuge sicher an die Ausfahrt Muttenz Nord heranführt. Heute kommt es hier regelmässig zu Auffahrunfällen, da Autofahrer, welche die Ausfahrt Muttenz Nord nehmen, auf der Überholspur abbremsen müssen. In einem ganz schlechten Zustand befindet sich der Hagnau-Tunnel, der von den Autofahrern in Fahrtrichtung Delémont als ein Teil des Schänzli-Tunnels wahrgenommen wird. Dieser Tunnel wird komplett neu gebaut und mit einer Betriebszentrale versehen. Der Abbruch und Neubau des Hagnau-Tunnels sowie die Instandsetzung des Schänzli-Tunnels nehmen etwa dreieinviertel Jahre in Anspruch. Die Arbeiten dauern von Ende Oktober 2017 bis Ende 2020. Bereits jetzt wurde begonnen, Hilfsbrücken und Lärmschutzwände zu errichten. Zudem muss eine provisorische Verkehrsführung für die Zeit der Arbeiten an den Tunnels eingerichtet werden. Die Kosten belaufen sich auf 240 Millionen Franken. Nach der Gesamterneuerung soll eine möglichst «interventionsfreie Betriebszeit der Anlage von mindestens 15 bis 20 Jahren sichergestellt sein», so Kocherhans vom Astra.


Provisorische Verkehrsführung

Während der ganzen Sanierung stehen den Autofahrern zwei Fahrspuren in beide Richtungen zur Verfügung. Die provisorische Verkehrsführung (siehe nebenstehende Grafik) sieht dann so aus: In der ersten Phase wird in Fahrtrichtung Basel saniert. Für diese Zeit wird via Ausfahrt Muttenz-Nord eine einspurige Umfahrung eingerichtet. Über diese werden Fahrzeuge über die St.-Jakobs-Strasse und eine provisorische Rampe im Gebiet Hagnau auf die Autobahn geleitet. In der zweiten Phase wird die Fahrtrichtung Delémont saniert. Dabei wird eine Fahrspur durch den Tunnel in der Gegenrichtung geführt. «In Fahrtrichtung Basel muss in der Morgenstunden mit mehr Fahrzeit gerechnet werden, da Staus nicht zu vermeiden sind. In den Abendstunden sehen wir keine Zunahme von Staus», sagt Kocherhans.

Zur Entlastung des Nadelöhrs hat das Astra mit dem Kanton Baselland Mobilitätsmassnahmen lanciert, um Autofahrer während der Bauarbeiten zum Umsteigen auf den öV und andere Verkehrsträger zu bewegen. So sollen zwischen Zwingen und Aesch etwa zusätzliche Park-and-Ride-Parkplätze angeboten werden. Im unteren Birstal will man gar versuchen, mit einer Info-Kampagne Autofahrer auf ein E-Bike zu bewegen.

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