Illustre Autoren auf Lesetour im Birseck
Franz Hohler und Röbi Koller sind in diesen Tagen kurz nacheinander im Birseck zu Gast. Dass es jeweils Gemeindebibliotheken sind, die eine Begegnung mit diesen zwei prominenten Schweizern ermöglichen, ist alles andere als Zufall.
Der Wandel ist offensichtlich: Vom einstigen Image der verstaubten Ausleihstation von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen haben sich die Gemeinde- und Schulbibliotheken längst befreit – auch im Birseck. Bibliotheken von Münchenstein bis Aesch sind heute hoch frequentierte Kompetenzzentren für Medien aller Art, wie etwa das Beispiel Arlesheim zeigt: Alleine im Jahr 2017 konnte die Gemeindebibliothek 42800 Besucher zählen und 100000 Ausleihen verzeichnen.
Darüber hinaus haben sich Bibliotheken als soziale Treffpunkte ein weiteres Feld erobert: Gerade im digitalen Zeitalter, wo die Social Media den direkten Kontakt in der realen Welt je nach Sichtweise ergänzen oder ersetzen, erscheint die Bibliothek als Ort der Begegnung immer wichtiger, wie Therese Urwyler, Co-Leiterin der Gemeinde- und Schulbibliothek Aesch, bestätigt. Hier wird gelesen, geredet, gelacht, gechillt. Und Kathi Jungen, Leiterin der Gemeindebibliothek Arlesheim, ergänzt: «Wir sind eine der wenigen Orte, wo die Leute sich treffen können, ohne dabei konsumieren zu müssen – auch Nicht-Mitglieder haben freien Zugang.» Diese Treffpunkt-Funktion wird einerseits gepflegt – so wurde in Aesch neuerdings eine Kaffee-Ecke eingerichtet – und andererseits mit regelmässigen kulturellen Anlässen ausserhalb der regulären Öffnungszeiten geschärft.
Die Umstände wollen es, dass im Abstand von wenigen Tagen zwei Gemeindebibliotheken eine jeweils nennenswerte Lesung veranstalten, an denen zwei prominente Gäste auftreten. In Arlesheim ist morgen Freitag Erzählmeister Franz Hohler im reformierten Kirchgemeindehaus zu erleben (19.30 Uhr). Sechs Tage später, am Donnerstag nächster Woche, präsentiert TV-Moderator Röbi Koller sein neues Buch in der Aula S2 im Neumattschulhaus Aesch (19.30 Uhr).
Jubilar trifft Jubilarin
Dass der Schriftsteller und Kabarettist Franz Hohler den Weg nach Arlesheim findet, hat etwas mit der Zahl 75 zu tun. Dieses Alter erreicht Franz Hohler am 1. März. Und auch die Gemeindebibliothek Arlesheim kann in diesem Jahr auf 75 Jahre zurückblicken. «Wenn wir beide noch zwäg sind, treffen wir uns nochmals zu unserem nächsten runden Jubiläum», hatte Franz Hohler bei seinem letzten Gastspiel in Arlesheim 2013 spontan verkündet. Ein Mann, ein Wort, dieses Versprechen hält er ein. Hohler wird die Zuhörer durch sein umfangreiches Schaffen führen. Möglich, dass er sein legendäres «Totemügerli» mitbringt, welches hierzulande jedes Kind kennt – und das Hohler selbst als seine «Altersversicherung» bezeichnet. 50 Jahre nach seiner Entstehung hat er das «bärndütschi Gschichtli» für das Schweizer Fernsehen übrigens nochmals eingespielt, nachzuschauen in der SRF-Videothek.
Ein Mann zum Anfassen
Einen ähnlich hohen Bekanntheitsgrad wie Franz Hohler hat auch Röbi Koller. Mit «Happy Day» moderiert er die derzeit grösste wiederkehrende Samstagabend-Show, mit der das Schweizer Fernsehen jeweils Leute überrascht und einen Loskäufer zum Millionär macht. Koller, der verschiedentlich auch als Autor populärer Bücher in Erscheinung getreten ist, hat im letzten Herbst ein sehr persönlich gehaltenes Werk veröffentlicht. In «Umwege» beschreibt er in erfrischender Offenheit seinen beruflichen Werdegang, erzählt von seinen Wurzeln, die in der Türkei liegen, von seinen Höhenflügen, Abstechern und Sackgassen. «Wir haben mit Röbi Koller ganz bewusst eine populäre Persönlichkeit nach Aesch geladen. Damit wollen wir ein Publikum im Altersegment von 40 bis 70 Jahren für uns gewinnen, das unser Angebot noch nicht kennt – oder uns aus den Augen verloren hat, nachdem deren Kinder die Schule verlassen haben», sagt Therese Urwyler. In diesem Sinne sind Lesungen wie dieser «Happy evening» auch als klassische Marketing-Aktionen zu verstehen.
Tickets gewinnen
Das «Wochenblatt» verlost für die Lesungen von Franz Hohler in Arlesheim (26. Januar) und von Röbi Koller in Aesch (1. Februar) je 2 × 2 Tickets. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff «Franz Hohler» oder «Röbi Koller» an die Adresse <link>wettbewerb@wochenblatt.ch senden. Einsendeschluss ist morgen Freitag, 26. Januar, 14 Uhr. Wer sich nicht auf sein Glück verlassen möchte, kauft seine Karten an der Abendkasse oder im Vorverkauf.
<link http: www.bibliothek.aesch.ch>www.bibliothek.aesch.ch
<link http: webopac.bibliothek.arlesheim.ch>webopac.bibliothek.arlesheim.ch