Der Plan B heisst Münchenstein

Kurz vor dem ESC wollte der Radtross der Tour de Romandie mitten in Basel Halt machen. Die Stadt sagte aber Nein zu diesen Plänen.

Die Tour de Romandie macht für gewöhnlich nur wenige Abstecher in die Restschweiz. In diesem Jahr feiert die Westschweizer Rundfahrt den 100. Geburtstag des Künstlers Jean Tinguely. Die erste Etappe hätte deshalb beim Tinguely-Museum in Basel beginnen und nach Fribourg, dem Geburtsort von Tinguely, führen sollen. Doch daraus wurde nichts. Die Behörden erteilten den Plänen eine Abfuhr und verweigerten die Bewilligung. Der Termin rund zwei Wochen vor dem Eurovision Song Contest (ESC) war für die Behörden wohl zu knapp. Und so kommt der Velozirkus erneut nach Münchenstein. Die Energieversorgerin Primeo Energie mit Hauptsitz in Münchenstein engagiert sich seit Jahren als eine der grössten Sponsorinnen im Schweizer Radsport. Bei der Tour de Suisse fungiert Primeo als Hauptsponsorin – bei der Tour de Romandie als Partnerin auf zweiter Ebene. Die erste Etappe startet nun auf dem Firmengelände der Energiefirma in Münchenstein. Der Zielort bleibt gleich: Fribourg.

Überrascht über trockene Kommunikation

Startschuss am 30. April ist um 12.45 Uhr. Bereits um 10 Uhr sind die Teams vor Ort. «Die Zuschauer können einen Blick hinter die Kulissen werfen und exklusiv die Profis aus der Nähe beobachten», sagt Viktor Sammain, Mediensprecher von Primeo Energie.

Überraschend ist, dass die Einwohnergemeinde Münchenstein erst am vergangenen Mittwoch über das Sportfest im eigenen Dorf informiert wurde. Primeo Energie schrieb der Verwaltungsleitung per E‑Mail, dass die Stadt Basel beziehungsweise das Bundesamt für Strassen (Astra) den Event beim Tinguely-Museum nicht bewilligt habe. Schaltenbrand schrieb vom Start in Münchenstein als «Plan B». Bis am 28. Februar solle die Gemeinde für die offizielle Website der Rundfahrt einen Text über Münchenstein verfassen – maximal 200 Wörter sollten es sein, auf Deutsch und Französisch, und dazu drei bis vier Bilder.

Münchensteins Gemeindepräsidentin Jeanne Locher (SP) ist über die «trockene» Kommunikation seitens Organisatoren und Primeo Energie überrascht. «Zu mir persönlich ist von dieser Seite noch nichts gekommen. Ich erwarte schon, dass dies noch passiert.» An den Start der Etappe der Tour de Suisse 2019 hat Locher nur positive Erinnerungen. Nach dem neutralisierten Start bei Primeo Energie führt die Strecke nach Aesch, wo die Etappe mit dem offiziellen Start richtig lanciert wird. Über den Chall führt die Strecke zurück in die Westschweiz, nachdem der Prolog als Auftakt zur Tour de Romandie in Saint-Imier stattgefunden hat. Für das Radrennen müssen mehrere Strassenabschnitte temporär ­gesperrt werden.

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