Wohnen am Dych
Am ehemaligen Standort der Läckerlihuus AG sollen drei Baukörper mit 120 Wohnungen entstehen. Darüber entscheidet kommende Woche die Gemeindeversammlung.
Eigentlich hätte die Gemeinde Münchenstein das gesamte Areal am St.-Alban-Teich in einem Zug realisieren wollen. Doch die Planungen mit den Eigentümern sind unterschiedlich weit fortgeschritten. So gelangt am Donnerstag, 28. März, nur der Quartierplan zur Ostseite des «Dychs» zur Abstimmung. Mit der Christoph Merian Stiftung als Eigentümerin der Westseite sind noch nicht alle Details geklärt. Mit der Läckerlihuus AG als Eigentümerin und der Swisscanto als Investorin der Ostseite ist sich die Gemeinde einig. Die Ostseite würde aber auch ohne die Westseite funktionieren, obwohl das Areal als Gesamtkonzept geplant wurde, erklärt Andreas Berger, Leiter Raum und Umwelt bei der Gemeinde. Auf der Ostseite sind 3 Baukörper mit insgesamt 120 Mietwohnungen vorgesehen. Baukörper A entlang der Bruderholzstrasse mit 8 Stockwerken wird knapp 25 Meter hoch, Baukörper B mit 6 Stockwerken knapp 20 Meter und C mit seinen 4 Stockwerken 14 Meter.
Wärme aus dem Kanal
Rund ein Drittel der Gesamtfläche von 13 500 Quadratmetern wird grün. In der Mitte der 3 Baukörper soll ein öffentlich zugänglicher Park entstehen. Dieser ist an einem Ort gegen den Dych hin geöffnet. Eine breite Treppe soll zum Verweilen am Kanal einladen. Dazu sind öffentliche Verbindungswege durch das Areal geplant, die auch dazu dienen sollen, die Bus- und Tramhaltestellen Neue Welt zu Fuss einfacher zu erreichen. Die Wärme für die Wohnungen wird aus dem Dych gewonnen. Unter dem Baukörper A soll eine Tiefgarage entstehen. Weil der Baselbieter Regierungsrat die Parkplatzverordnung kürzlich anpasste und neu den Gemeinden bei Quartierplänen mehr Kompetenz einräumt. Im vorliegenden Fall erachtet der Gemeinderat 1,0 Parkplätze pro Wohnung statt wie bisher 1,3 als ausreichend. Dies hat gemäss Andreas Berger die Planung vereinfacht.
Anwohner fürchten Mehrverkehr
Während der öffentlichen Mitwirkung vom Oktober 2018 gingen insgesamt elf Stellungnahmen ein. Gleich neun Stellungnahmen kamen von Anwohnern der Hardstrasse, über die die neue Überbauung erschlossen werden soll. Die Anwohner fürchten sich vor dem entstehenden Mehrverkehr. Doch Martin Lehmann, Mitarbeiter Raum und Umwelt, beruhigt. «Wir rechnen beim Areal Ost mit rund 300 Fahrten mehr pro Tag durch die Hardstrasse. Das entspricht dem Verkehr, der durch den Wegzug des Läckerlihuus weggefallen ist.» Erst wenn der Quartierplan Dychrain West realisiert würde, könne man wirklich von Mehrverkehr sprechen. Die Hard-strasse, in der Tempo 30 gilt, könne diesen aber gut auffangen. Um die Situation für Anwohner, Schulen, Kindergarten und das TSM Schulzentrum zu optimieren, soll die Strasse saniert und erneuert werden.
Nachdem die Baselbieter Stimmbevölkerung am 10. Februar das Erheben von Mehrwertabgaben untersagt hatte, einigte sich der Gemeinderat mit den Investoren über einen Infrastrukturvertrag. Anstelle einer Mehrwertabgabe müssen diese nun eine halbe Million Franken an die Sanierung und Erneuerung der Hardstrasse beisteuern und den Park zwischen den Baukörpern und die Verbindungswege öffentlich zugänglich machen.
Informationsveranstaltung zum Quartierplan Dychrain Ost: heute Donnerstag, 19.30 Uhr im Kuspo Bruckfeld.