Wo Früchte ein und aus gehen

Safruits, einer der grössten Fruchthändler in der Region, feiert dieses Jahr das 80-jährige Bestehen. Das «Wochenblatt» stattete den Händlern einen Besuch ab und blickte hinter die Kulissen.

Täglich Früchte und Gemüse: Gilles Kreis (l.) und Alex Bosshart an der Sortieranlage. Foto: Guido Herklotz
Täglich Früchte und Gemüse: Gilles Kreis (l.) und Alex Bosshart an der Sortieranlage. Foto: Guido Herklotz

Guido Herklotz

Münchenstein im Industriegebiet an der Birs: Grosse 40-Tönner Lastwagen mit der Aufschrift Safruits verlassen das Gelände an der Aliothstrasse, andere reihen sich in der Anlieferung ein. Täglich gehen hier Früchte und Gemüse ein und aus. Doch was genau passiert hinter den Fassaden der «AG für Fruchthandel» wie das Unternehmen offiziell heisst?

Äpfel, Mandarinen, Beeren, Melonen oder Erdnüsse. Von überall auf der Welt kommen sie nach Münchenstein zu Safruits. Das Unternehmen ist im Bereich Import und Grosshandel für Früchte und Gemüse tätig und zählt zu den grössten in der Region. «Wir beliefern die Grossverteiler, kleine Lädeli aber auch Spitäler oder Gastronomie-Betriebe und dies schweizweit», erklärt Gilles Kreis, Leiter Marketing und Verkauf bei Safruits.

Sortieren, etikettieren, reifen

Gegründet wurde das Unternehmen 1932. Vor rund vier Jahren baute Safruits» für 20 Millionen Franken sein neues Domizil in Münchenstein. «Zuvor waren die Büros und der Vertrieb in Basel und ein Teil der Bananenreiferei in Dornach ansässig. Nun haben wir alle Bereiche unter einem Dach. Zudem liegt Münchenstein für uns sehr zentral, auch wegen des Autobahnanschlusses für die LKWs», so VR-Präsident Alex Bosshart zu den Vorzügen von Münchenstein. Und damit die Chauffeure die rund 200 Kunden pünktlich beliefern können, geht es in der 6000 m2 grossen Betriebshalle zu und her wie im Bienenstock: Rund 50 Betriebs-Mitarbeiter stehen im Einsatz.

Für Einige beginnt die Schicht bereits um zwei Uhr in der früh, sie rüsten, stellen Produkte zur Auslieferung bereit. Die Office-Mitarbeiter rechnen, telefonieren, nehmen die Kunden-Bestellungen entgegen, an der Anlage sortieren flinke Hände Äpfel, packen ab und etikettieren, Staplerfahrer transportieren unzähligen Paletten mit Nüsslisalat zur Zwischenlagerung in die Kühlhalle und daneben reifen – unter der Aufsicht der Spezialisten – wöchentlich rund 250 Tonnen (!) Bananen, bis sie die gewünschte Farbe angenommen haben und zur Auslieferung bereit sind.

Gesundes Unternehmen

Im Juni dieses Jahres feiert Safruits das 80-Jahr-Jubiläum. Mit so viel Früchten und Gemüse kann das Unternehmen ja nur gesund sein, oder? «Tatsächlich gehts und wirtschaftlich gut», erklärt Gilles Kreis. «Natürlich spüren wir es, wenn ein Grosskunde wie Carrefour seine Toren schliesst. Auch bei der ganzen Diskussion um den EHEC-Erreger verzeichneten wir eine Umsatz-Einbusse von zirka 20 Prozent. Doch bisher ist es uns immer gelungen, schwierige Situationen zu meistern», so Kreis weiter. Und zum Geburtstag Mitte Juni wünschen sich Bosshart und Kreis einstimmig, «dass Safruits weiterhin gesund und gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein guter Arbeitgeber bleibt.»

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