Was passieren kann, wenn Schatzi ein Fröschlein ist

Über 10000 Froschfiguren in allen Formen und Farben: Das ist das Froschmuseum Münchenstein.

Inmitten seines Heiligtums: Rolf Rindlisbacher, Besitzer des Froschmuseums Münchenstein. Foto: Benedikt Kaiser
Inmitten seines Heiligtums: Rolf Rindlisbacher, Besitzer des Froschmuseums Münchenstein. Foto: Benedikt Kaiser

Man muss schon ein wenig suchen, um das Froschmuseum Münchenstein zu finden, liegt es doch ziemlich versteckt im Untergeschoss eines Geschäftsgebäudes in der Nähe der Münchensteiner Gartenstadt. Hat man es aber einmal gefunden, verschlägt es einem beim Eintritt garantiert den Atem. Hinter zahllosen Vitrinen, auf Regalen und Kästchen und sogar an der Decke befindet sich eine schier unermessliche Anzahl von Froschfiguren. Vom Mini-Frosch-Magnet über den Designer-Porzellan-Frosch bis hin zum überdimensionalen Plüsch-Frosch findet sich hier säuberlich geordnet und aufgereiht alles, was irgendwie einen Frosch darstellt. «Wir haben mittlerweile über 10000 Froschfiguren ausgestellt», bestätigt ein schmunzelnder Rolf Rindlisbacher, Besitzer des Froschmuseums Münchenstein. Angefangen habe aber alles viel kleiner.

Vom Kosenamen zum Museum

Was nämlich bei anderen Paaren «Mäuschen» oder «Spätzchen» heisst, heisst bei Rolf Rindlisbacher und seiner Frau Elfi Hiss seit jeher «Fröschlein». «Mit dem Kosenamen erwachte unser Interesse an Fröschen», erzählt Rindlisbacher. Das Paar begann, auf seinen Ausflügen oder in Ferien die eine oder andere Froschfigur zu kaufen. Plötzlich sei es dann schnell gegangen, erinnert sich Rindlisbacher lachend: «Aus 50 Fröschen wurden 500 und aus 500 schnell 5000.» Bei ihrer Jagd nach neuen Fröschen entwickelten Rindlisbacher und Hiss eine Art Frosch-Blick, der es ihnen erlaubt, auch noch so versteckte Froschfiguren in allen Arten von Läden, Märkten und Ausstellungen aufzuspüren. «Frösche und Froschmotive lassen sich nämlich praktisch überall finden», weiss Rindlisbacher zu berichten. Da aufgrund der zahlreichen Neuanschaffungen der Hobbyraum und die Waschküche zu Hause sehr schnell zu Ausstellungsräumen umfunktioniert werden mussten und der Platz trotz dieser Massnahme hinten und vorne nicht ausreichte, fassten Rindlisbacher und seine Frau den Entschluss, ihre Sammlung ausser Haus zu verlegen. Nach einem kurzen Gastspiel in den Räumlichkeiten einer Clique bei der Claramatte in Basel eröffneten Rindlisbacher und Hiss 1992 das Froschmuseum Münchenstein in der Nähe der Gartenstadt. Die Eröffnung sorgte sowohl in lokalen als auch internationalen Medien für Schlagzeilen. «Sogar ein japanischer Journalist wollte über die ‹crazy swiss frog guys› berichten», erzählt ein sichtlich stolzer Rindlisbacher.

Ideal bei Sonne und Regen

Um das Froschmuseum Münchenstein zu besuchen, müsse man aber kein Frosch-Fanatiker sein, beruhigt Rindlisbacher. «Unser Museum ist für alle da, die Lust auf ein einmaliges Abenteuer haben.» Jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 öffnen Rindlisbacher und Hiss die Tore zu ihrem Heiligtum. Auf Wunsch bietet das Paar auch Führungen durch die Ausstellung inklusive Apéro für Vereinsanlässe oder Familienfeiern an, denn hinter jeder der Froschfiguren verbirgt sich eine Geschichte, die Rindlisbacher meisterhaft zu erzählen weiss. Und wer jetzt meint, dass sich ein Besuch im Froschmuseum nur bei Dauerregen lohne, liegt falsch: Wie der Autor aus eigener Erfahrung weiss, stellt das Froschmuseum gerade auch bei Temperaturen jenseits der 30 Grad ein Highlight dar, bleibt es in seinen Räumlichkeiten doch stets angenehm kühl.

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