Einblick in die neue Fischtreppe mit der Virtual-Reality-Brille

Die Bauarbeiten am ­Birskraftwerk Neuewelt befinden sich in der ­finalen Phase. Am ­Samstag hat die Bauherrschaft Anwohner auf die Baustelle eingeladen.

Auf der Zielgeraden: Die Bau- und Sanierungsarbeiten am Birskraftwerk Neuewelt sind bald zu Ende. 
         
         
            Foto: zvg / Hollinger AG

Auf der Zielgeraden: Die Bau- und Sanierungsarbeiten am Birskraftwerk Neuewelt sind bald zu Ende. Foto: zvg / Hollinger AG

Besichtigung: Zahlreiche Anwohnende nutzten die Gelegenheit und besuchten die Baustelle beim Kraftwerk Neuewelt in Münchenstein. Foto: Caspar Reimer

Besichtigung: Zahlreiche Anwohnende nutzten die Gelegenheit und besuchten die Baustelle beim Kraftwerk Neuewelt in Münchenstein. Foto: Caspar Reimer

Die Sanierung des Wehrs ist bereits abgeschlossen, wohingegen sich die Fischtreppe noch in Bau befindet – bis im kommenden Frühjahr sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und das Ufer rekultiviert werden. Seit 2021 laufen am Kraftwerk Neuewelt am Rande des Wohngebiets von Münchenstein Sanierungsarbeiten am Birswehr sowie die Errichtung einer neuen Fischtreppe. Das Kraftwerk gehört – obwohl auf Münchensteiner Boden – den IWB, die bei der ­Umsetzung des Sanierungsprojektes mit dem Tiefbauamt Basel-Stadt zusammenarbeiten. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 17,5 Millionen Franken. Davon fallen 14,2 Millionen Franken auf die Fischtreppe, die jedoch vom Bund bezahlt wird. Am Samstag luden die IWB und das Tiefbauamt Basel-Stadt die Anwohnerschaft zu einem «Tag der offenen Baustelle» ein. «Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, weil man von den Arbeiten noch etwas sieht», sagte Kenneth Suter, Projektleiter beim Tiefbauamt Basel-Stadt. Anwohnerinnen und Anwohner nutzten die Gelegenheit, um mit Helm und festen Schuhen ausgerüstet an einer Baustellenführung teilzunehmen oder sich mittels einer Virtual-Reality-Brille ein Bild davon zu machen, wie es im Inneren einer fertigen Fischtreppe eigentlich aussieht.

Sicherheit für Fische

Mit der Fischtreppe soll die Fischgängigkeit im Kraftwerksbereich bedeutend verbessert werden. «Zudem liegt das obere Ende der Fischtreppe weiter weg vom Zustrom zum Kraftwerk. Das soll verhindern, dass die Fische ins Kraftwerk gezogen werden. Es erhöht die Sicherheit für die Tiere», so Suter. Das Kraftwerk Neuewelt hat zudem eine Schlüsselrolle, wenn es um die Wiederansiedlung des Lachses in der Birs geht. «Innerhalb der Fischtreppe haben wir speziell grosse Becken, sogenannte Ruhezonen, eingerichtet. Diese sind für den Lachs geeignet. Mit einer ökologischen Sanierung von solchen Gewässerbauten wird er seinen Weg in Zukunft bis in die Oberläufe von Schweizer Flüssen wie der Birs finden», so Suter.

Bei einer Fischtreppe werden die Tiere durch eine erzeugte Strömung angelockt. Ob diese akzeptiert und auch benutzt wird, werde sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Das Kraftwerk Neuewelt ist das unterste Kraftwerk vor der Mündung der Birs in den Rhein. Alle Fische, die vom Rhein in die Birs und wieder zurückschwimmen, passieren das Kraftwerk. Es verfügt seit der Inbetriebnahme im Jahr 1998 über eine Fischtreppe. Eine Erfolgskontrolle hatte gezeigt, dass die ursprüngliche Fischtreppe aufgrund ihrer Geometrie für einige Fische nicht gut geeignet war.

Fels stabilisiert

Neben dem Bau der neuen Fischtreppe wurde das Birswehr baulich stabilisiert. Dieses hatte sich seit Jahren einseitig abgesenkt, weil das Gestein im Untergrund von Grundwasser durchflossen und dadurch geschwächt wurde. Die Felskante, die seit Jahrhunderten durch die Birs verläuft und über welcher das Kraftwerk gebaut ist, hatte sich zudem auf Muttenzer Seite im Laufe der Jahrzehnte durch Verwitterung abgesenkt. Untersuchungen hatten eine Instabilität festgestellt. «Wir haben die Kante nun mit einer überschnittenen Bohrpfahlwand gesichert und das Kraftwerk so stabilisiert», erklärt Suter. Bohrpfahlwände gelten als geeignetes Mittel im Wasserbau, um Strukturen in Flüssen zu festigen. «Die Wand verläuft jetzt quasi quer durch den Fluss.» Um sich bei der Anwohnerschaft für die Geduld im Rahmen der Bauarbeiten zu bedanken, wurden am Samstag für alle gratis Wurst, Brot und Getränke serviert.

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