Verdienter «Münggestei»
Für ihre journalistische Tätigkeit sowie ihren grossen Einsatz für Münchenstein wurde Meta Zweifel von der Bürgergemeinde mit dem «Münggestei» geehrt.
Heiner Leuthardt
Bewegt und hocherfreut zugleich nahm Meta Zweifel am Freitag in der Trotte Münchenstein den achten «Münggestei» in Form eines Gemäldes von Ivan Grill entgegen. Der Preis wird von der Kulturkommission der Bürgergemeinde Münchenstein und der Bürgergemeinde in unregelmässigen Abständen vergeben. Der Präsident der Kulturkommission, Bürgerrat Peter Brodbeck, erinnerte die zahlreichen Gäste an die Entstehung des «Münggestei». Kommissionsmitglied und späterer Preisträger Edi Baltisberger entwickelte die Idee, deren Umsetzung im Juni 1983 beschlossen wurde. Damalige Protokollantin war Meta Zweifel. Mit dem «Münggestei» soll «der oftmals stille, nicht ganz so spektakuläre Einsatz für unser Gemeinwesen und unsere Einwohner geehrt werden», so Brodbeck.
Zum Leidwesen von Meta Zweifel verriet er aber nicht, wer die Laudatio halten wird. Dies war seit langem das bestgehütetste Geheimnis in Münchenstein, das erst von Kulturkommissionsmitglied Regina Knauer gelüftet wurde. Im Wissen um die freundschaftliche Beziehung von Meta Zweifel mit der Psychologin und Buchautorin Julia Onken betraute man die Ostschweizerin mit der Laudatio.
Julia Onken hielt Laudatio
«Es ist für mich eine grosse Freude, heute Abend eine Frau zu würdigen, die sich in ganz besonderer Weise über Jahrzehnte mit grosser Leidenschaft und mit Herzblut für die Bürgergemeinde Münchenstein engagiert hat», eröffnete Julia Onken ihre Lobrede. Dank ihrem unermüdlichen Einsatz und ihren Ideen für die Gemeinde habe sie auch mitgestaltet. «Man könnte mit ihren vielen Aktivitäten ein ganzes Buch füllen.» Dazu erwähnte sie etwa das Engagement der Münchensteinerin in der Kulturkommission, der Redaktion des «Münchensteiner Bote», der Gründung der Ludothek – der allerersten in der Schweiz –, oder die von ihr organisierten Adventsreisen. «Dafür wird Meta Zweifel die wohlverdiente Anerkennung und Wertschätzung zuteil.»
Julia Onken würdigte Meta Zweifel ebenso als engagierte Journalistin, welche für verschiedene Zeitschriften schrieb und immer noch meisterhaft schreibe. Sie habe mit ihr zahlreiche Interviews geführt, ein ganzes Buch verfasst «und in all diesen vielen Stunden des Zusammenseins ist eine Freundschaft entstanden.» Die unbeschreibliche Produktivität der Geehrten führte Julia Onken auf ihr grundsätzliches Interesse an den Menschen zurück. «Ihre Liebenswürdigkeit im Umgang mit anderen ist beinahe legendär», betonte Julia Onken.
Flammender Aufruf
Sichtlich bewegt dankte Meta Zweifel der Rednerin für die vielen Lorbeerblätter, die sie zu einem ganzen Kranz geflochten habe! Dabei gebe es doch potenzielle Preisträger, die noch vor ihr den «Münggestei» verdient hätten. Die Verleihung sei für sie mit Wehmut verbunden. «Ich nehme den Preis auch im Gedenken an meinen verstorbenen Mann Fritz Zweifel entgegen.»
Der Preis solle ebenso ein Zeichen sein für alle, sich für die Gemeinde und die Gemeinschaft der Menschen engagieren. Meta Zweifel nutzte daher die Ehrung auch für einen flammenden Aufruf, sich für Münchenstein und die Gemeinschaft einzusetzen. Stimmig umrahmt wurde die Feier vom Pianisten Heinz Berger und der Sängerin Maria-Gabriela.