Urbanisierungsschub für Münchenstein

Mit Landverkäufen macht die Gemeinde ihre Primarschulhäuser für Harmos fit. Gleichzeitig setzt sie damit am Bahnhof einen neuen Impuls für die Urbanisierung des Dorfs.

Büro- und Wohnturm statt Schrott: Diese Parzelle an der Bahnhofstrasse kommt bis Ende Jahr unter den Hammer.  Foto: Lukas Hausendorf
Büro- und Wohnturm statt Schrott: Diese Parzelle an der Bahnhofstrasse kommt bis Ende Jahr unter den Hammer. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Heute beginnt das Bieterverfahren für den Verkauf von vier Parzellen sowie der Baurechtsvergabe einer grösseren Parzelle an der Hauptstrasse. Die Gemeinde Münchenstein rechnet mit Einnahmen von 10 bis 12 Millionen Franken aus den Landverkäufen, dazu Baurechtszinsen in der Höhe von bis zu 180 000 Franken pro Jahr. Das Geld wird zur Finanzierung der Erweiterung und Sanierung der Primarschulen Löffelmatt und Lange Heid verwendet, die für Harmos fit gemacht werden müssen. Im Zuge der Schulreform wird die Primarstufe um ein Jahr auf sechs verlängert, weshalb zusätzlicher Schulraum benötigt wird. Zum Verkauf stehen zwei Parzellen am Steinweg, eine an der Fichtenwaldstrasse sowie eine am Bahnhof. Insgesamt trennt sich die Gemeinde von 6703 Quadratmetern Land.

Gstad übernimmt Zentrumsfunktionen
Für diese Parzellen ist vorrangig Wohnnutzung vorgesehen, ausser am Bahnhof, wo auch Raum für stilles Gewerbe entstehen soll. «Dieser Ort ist bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. Dort streben wir eine Verdichtung an und sehen ein 35 Meter hohes Gebäude vor», erklärt Bauverwalter Roger Stöcklin. Der Gemeinde schwebt eine hochwertige Büro- und Dienstleistungsnutzung vor. In den oberen Etagen des Baus soll gewohnt werden. Die 1891-Quadratmeter-Parzelle an der Bahnhofstrasse ist seit Jahren eine Brache, die zum Teil von einem Demontage-Unternehmen genutzt wurde.

 Der moderne Büro- und Wohnturm setzt den Auftakt zu einer Reihe von Aufwertungs- und Entwicklungsmassnahmen im Gstad. «Da kommt in den nächsten 15 Jahren viel in Bewegung», so Stöcklin. Treiber dieser Entwicklung ist zweifelsohne der Verkauf des Van-Baerle- Areals, das nach dem Wegzug des Unternehmens mindestens zur Hälfte mit Wohnungen überbaut werden soll. «Die Entwicklung des Van-Baerle-Areals ist ein Motor für die Urbanisierung des Quartiers», sagt er. Die beiden Zentren der zersiedelten Gemeinde sind heute die Gartenstadt und der alte Dorfkern. «Die Entwicklung des Gstad wird auf den alten Dorfkern ausstrahlen und zukünftig eine Zentrumsfunktion für das Gemeindegebiet östlich der Birs übernehmen.»

Mietwohnungen auf Blumenwiese
Die einzige Parzelle, die im Baurecht abgegeben wird, ist die Wiese Seys, die vielen Münchensteinern heute noch als Blumenwiese an der Hauptstrasse bekannt sein dürfte. Auf dem über 4000 Quadratmeter grossen Grundstück soll eine Überbauung mit 25 bis 30 Mietwohnungen realisiert werden, während die übrigen zum Verkauf stehenden Parzellen vor allem für den Bau von Wohneigentum genutzt werden dürften. Für dieses Projekt suche man noch einen verlässlichen Partner, sagt Stöcklin. Das Bieterverfahren soll für alle Parzellen bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Ein Bieterverfahren für eine weitere Parzelle am Steinweg startet Anfang 2016.

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