Unvergessliche Momente
Mit einem Jazz-Leckerbissen lud Münchensteins Kulturförderer Werner Benseler in die Trotte. Es war sein vorletzter Anlass seines mittlerweile 25-jährigen Engagements für die Kulturkommission.
Bea Asper
Wir kommen immer sehr gerne in die Region Basel», sagte Roger Egger von der Bogalusa New Orleans Jazzband, die in diesem Jahr in Winterthur ihr 30-Jahr-Jubiläum feiert und am Freitag in der Trotte Münchenstein das Publikum mit ihrem vielseitigen Repertoire begeisterte. Die den Charme des amerikanischen Südens versprühende Musik liess keinen Fuss ruhig am Boden, verleitete zu spontanen Tanzeinlagen und beflügelte Geist und Seele. Der Abend verflog viel zu schnell und war zu kurz für all die Geschichten, die sich hinter den Musikstücken und ihren Urhebern verbergen, welche die Bogalusa New Orleans Jazzband auf der Trotte-Bühne vortrug. Sie sind Vollblut-Jazzmusiker, reisen immer wieder in die Hochburg des Jazz. Bandleader Marcello Bona hat von der nordöstlich von New Orleans gelegenen Kleinstadt Bogalusa 1988 gar das Ehrenbürgerrecht erhalten. Und so brillierte er und seine Mitmusiker mit Jazzperlen und demonstrierten mit beeindruckenden Soloeinlagen ihr Können. Die Münchensteiner dankten es mit Applaus und strahlenden Gesichtern.
Kürzer treten
Einmal mehr haben Werner Benseler und die Kulturkommission einen hochkarätigen Musikgenuss möglich gemacht – und das zu einem moderaten Preis. Allerdings gab der Konzertorganisator auch bekannt, dass er im Herbst kürzer treten und die Durchführung der Anlässe jüngeren Kräften überlassen möchte. Er feierte vor kurzem seinen 85. Geburtstag, er wirkt topfit, der frühere Radrennfahrer macht nach wie vor viel Sport und steckt mit seiner Begeisterungsfähigkeit an. Und doch: Nach 25 Jahren sei die Zeit reif für einen Wechsel, sagt er. Er sei glücklich darüber, dass er mit seiner Leidenschaft für die Musik und mit grossem Engagement das Kulturleben von Münchenstein bereichern, die Zuschauerzahlen von 30 auf 160 Gäste steigern und Schweiz weit bekannte Musiker in die Trotte locken konnte.
In Münchenstein hat er seine Wahlheimat gefunden, das Bürgerrecht erhalten und sein Glück gefunden. Mit seinen Beiträgen zur Belebung und Bereicherung des Münchensteiner Kulturlebens hat er in all den Jahren der Gemeinde grossartige Geschenke gemacht. Begeisterung für die Musik stecke ihm wohl in den Adern, obwohl er als Kind kein Instrument und auch keine Noten lesen gelernt habe, berichtet er. Schon beim Erahnen von Militärmusik sei er als Dreikäsehoch ausgebüxt, durch die Strassen von Hannover gerannt, dem Klang entgegen und war einfach verzaubert. Magie verspürt er noch heute, wenn in der Trotte die Töne erklingen und die Rhythmen die Herzen der Zuschauer hüpfen lassen. Als Berater und Zuschauer werde er auch im nächsten Jahr mit dabei sein, versprach er.