Tausende Stunden Freiwilligenarbeit für die Sicherheit
Münchensteins Feuerwehr ist nach 125 Jahren noch immer eigenständig. Und sie ist auf dem neusten technischen Stand, wie an der Hauptübung der Bevölkerung veranschaulicht wurde.
Bea Asper
Bei Verkehrsunfällen Fahrzeuge aufschneiden, um Verletzte zu bergen, ist eigentlich Sache einer Stützpunktfeuerwehr. Die Feuerwehr Münchenstein demonstrierte am Samstag, dass sie auch dieses Metier beherrscht, dafür Ausgebildete hat und auch über das notwendige Material verfügt. Kommandant Jörg Zimmermann erklärt gegenüber dem «Wochenblatt», dass die Feuerwehr Münchenstein in der glücklichen Lage sei, in ihrer Truppe fünf Berufsfeuerwehrleute zu haben; und bei der Rekrutierung könne das Kader jeweils aus einer Vielzahl von Freiwilligen auswählen. «Wir sind wohl kantonsweit die einzige Feuerwehr, die keine Probleme hat, genügend Engagierte zu finden», freut sich Zimmermann und macht klar, dass man keine Verbundlösung brauche.
Vielfältige Rettungsdispositive
Vollen Einsatz zeigten die Feuerwehrleute an ihrer Hauptübung im Park im Grünen. Auf eindrückliche Weise nahmen sie die Bevölkerung mit auf eine Zeitreise, zeigten wie sich die Feuerwehr Münchenstein in ihrem 125jährigen Bestehen verändert hat und auf welch hohem Niveau sie heute in der Lage ist, Menschenleben zu retten.
Nicht nur wenn es brennt, sei die Feuerwehr zur Stelle, rief Zimmermann in Erinnerung. Die Sicherheitskräfte helfen immer und überall wo es brenzlig wird, zum Beispiel wenn Menschen irgendwo eingeklemmt sind oder von einem Mast hinunter transportiert werden müssen. An der Hauptübung demonstriert wurde dies mit Seilarbeit in einer Höhe von 100 Metern. Schwindlig konnte es da einigen nur schon beim Zuschauen werden.
Wie die Feuerwehrleute demonstrierten, kommen sie auch nach (Natur)katastrophen zum Einsatz. Bei Hochwasser schleppen sie Sandsäcke und wenn nach Überschwemmungen Keller ausgepumpt werden müssen, sind es Feuerwehrleute, die tatkräftig Hand anlegen. Sie stehen 24 Stunden an 365 Tage freiwillig zur Verfügung.
An Übungen und Kursen werden die Angehörigen der Feuerwehr Münchenstein mit den verschiedenen Gerätschaften vertraut gemacht und für die Einsätze geschult. Szenarien werden durchgespielt, Abläufe optimiert und das Teamwork verbessert – und dies alles in der Freizeit. Nicht selten kommt es vor, dass ein Münchensteiner zwei Dutzend Jahre Feuerwehrdienst leistet. «Das sind tausende Stunden Freiwilligenarbeit für die Sicherheit der Bevölkerung», lobt Zimmermann im geselligen Rahmen der Verabschiedung und Beförderung. Die zahlreich erschienenen Zuschauer waren eingeladen zu einem kleinen Imbiss.