Oslonight: Das Kunstfreilager ruft zur Kulturnacht
Der Münchensteiner Teil des Dreispitzareals hat sich in den letzten Jahren zum Hotspot in Sachen Kultur gewandelt. An der Oslonight vom nächsten Samstag öffnen alle beteiligten Institutionen ihre Türen und laden zum Fest.
Edmondo Savoldelli
Münchenstein gibt sich weltoffen. Helsinkistrasse, Florenzstrasse, Frankfurtstrasse: auf dem Dreispitz tönt es international. Der Südteil des 50 Hektaren grossen Gebiets im Besitz der Christoph Merian Stiftung liegt auf Münchensteiner Boden, wie auch das Schaulager in unmittelbarer Nähe mit seiner weltweiten Bedeutung im Bereich der zeitgenössischen Kunst und die St.-Jakobshalle, in welcher die Show- und Sportgrössen dieser Welt ihre Auftritte feiern.
Mittendrin liegt die Oslostrasse. Schon vor Jahren haben sich hier im Zeichen der grossen Umnutzung vom reinen Industrie- und Zollfreilagergebiet in ein Stadt- und Kulturquartier erste Galerien und Ausstellungsräume angesiedelt. Gegenwärtig ist das Kunstfreilager, so der Quartiername, in grosser Umwälzung begriffen. Bis jetzt haben an der Oslostrasse 8–10 Galerien, Fotostudios, Kunstateliers sowie Radio X, das Haus für elektronische Künste HEK und der neue Projektraum «Basement» des internationalen Austausch- und Atelierprogramms ihren Platz gefunden. Gegenüber, im ehemaligen Zollfreilager, sind die ersten Studenten der Kunsthochschule an der Arbeit. Rund um den Freilagerplatz ist der markante Bau der Hochschule für Gestaltung und Kunst HGK im Endausbau, wird das ehemalige Transitlager zum Wohn- und Gewerbehaus umgebaut und entstehen mit den Neubauten Oslo-Nord und dem Helsinki Dreispitz weitere Gebäude.
Ausstellungen, Aktionen, Party
Das Leben besteht jedoch nicht nur aus Arbeit. Ab und zu soll auch gefeiert werden, soll man sich am Erreichten freuen und sich mit andern austauschen. Dazu bietet die Oslonight am nächsten Samstag beste Gelegenheit. Zwölf Stunden lang, von vier Uhr nachmittags bis vier Uhr morgens, ist allerhand los in der Oslostrasse. «Das Fest soll die Leute aus der Stadt hierher bringen. Die Türen sind offen, wir zeigen uns», freut sich Shusha Niederberger vom HEK.
Im Haus für elektronische Künste ist die Ausstellung «Perspectives on Imaginary Futures» geöffnet, welche sich mit zukünftigem menschlichem Dasein beschäftigt. In einem Workshop können Kinder und Erwachsene Elektroschrott und Abfallteilen neues Leben einhauchen. Und ein solarbetriebenes Openair-Kino zeigt Filme zum Thema «Imaginary Futures».
In Oslo 8, Oslo 10 und den Räumen von IAAB sind die Ausstellungen «Polis», «Source Amnesia» und «Going Places» zu sehen. Pascale Brügger/Trisul veranstaltet einen Fotogramm-Workshop für Kinder, Radio X öffnet seine Türen und HGK-Absolventen zeigen Kunst auf der Strasse. Gutes Essen und Trinken sind selbstverständlich und die Musik-Acts sind von internationalem Kaliber mit Young Echo (UK), Vaghe Stelle (IT) und Huerco S. (US). www.haus-ek.org