Münchensteiner Ortsbus hat wieder Fahrt aufgenommen

Jetzt ist er da, der Ortsbus. Für wie lange der neue 58er zwischen der Klinik Birshof und der Schlossmatt hin- und herpendelt, entscheidet die Nachfrage. Im Angebot sind 365 Tage Betrieb, Halbstundentakt und zwölf Haltestellen.

Einsteigen bitte: Die ersten Fahrgäste nehmen an der Station APH Hofmatt im 58er-Ortsbus Platz.  Foto: Bea Asper
Einsteigen bitte: Die ersten Fahrgäste nehmen an der Station APH Hofmatt im 58er-Ortsbus Platz. Foto: Bea Asper

Einfach grossartg!» Daniel Bollinger, Leiter des Alterszentrum Hofmatt, freute sich riesig über die Ortsbus-Haltestelle vor der Haustür «seines» Restaurants und lud am Montagnachmittag viele Gäste ein, mit ihm das Glas zu erheben. «Auf zahlreiche Fahrgäste und darauf, dass viele an der Haltestelle Hofmatt aussteigen und mit wenigen Schritten im Zentrum sind, das soeben mit Baumassnahmen sein Angebot weiter ausgebaut hat. Schaut her», rief er in der Gartenwirtschaft, «der Bus ist bereits halb voll!» Dass der neu lancierte 24-Plätzer-Bus in Betrieb bleibt, liege in den Händen der Münchensteiner, ermahnte Bollinger und ermunterte: «Also, Auto zu Hause lassen und geniessen, dass man mit dem Ortsbus zum Beispiel auch nach einem Glas Alkohol sicher nach Hause kommt.»


Zweieinhalbjähriger Versuchsbetrieb

Mit kleinen Anpassungen bei der Linienführung und der Einrichtung von zwölf Haltestellen versuchten die Verantwortlichen von BLT und Gemeinde den neuen Ortsbus der früheren Linie 58, die der Kanton mangels Rentabilität eingestellt hatte, benutzerfreundlicher zu gestalten. 365 Tage im Jahr und im Halbstundentakt bringt der Bus die Fahrgäste bequem in die verschiedenen Ortsteile von Münchenstein, sorgt für Anschluss an Tram und Zug, bringt die Menschen ins Spital, ins Einkaufszentrum und zum Tierarzt und sorgt für die Querverbindung vom alten zum neuen Dorf. Die letzte Budget-Gemeindeversammlung hatte auf Initiative von Privatpersonen für 1,1 Millionen Franken den zweieinhalbjährigen Versuchsbetrieb bewilligt. Gemeindepräsident Giorgio Lüthi hatte damals zur Rentabilität seine Bedenken geäussert, zeigte sich am Montag aber bereit, sich gerne eines Besseren belehren zu lassen. Auf jeden Fall, so hielt er fest, habe der Gemeinderat den Auftrag der Bevölkerung aufgenommen und ausgeführt.

Es sei unbestritten: Bleiben in einem Bus zu oft zu viele Sitze unbesetzt, mache das Festhalten an einer Linie wenig Sinn, gab Christian Boos, Leiter Betrieb bei der BLT, gegenüber dem «Wochenblatt» zu bedenken. «Man muss einem neuen Angebot aber auch zwei Jahre Zeit geben, dass sich dieses etablieren kann», betonte er. Die Ortsbusse von Bottmingen-Oberwil oder von Sissach hätten sich nach ihrer Anlaufzeit sehr bewährt und seien heute nicht mehr wegzudenken. Dies hält Paul Messmer auch für Münchenstein für ein realistisches Szenario. Der frühere BLT-Direkter und Miterfinder des U-Abos war einer der treibenden Kräfte, die sich an der Gemeindeversammlung für die Einführung des neuen Ortsbusses engagierten. Seiner Meinung nach schuldet Münchenstein vor allem der älteren Bevölkerung dieses Angebot. Der Anteil der älteren Bevölkerung nehme ja zu und mit den baulichen Investitionen im Alterssegment sei die Verbesserung der Mobilität nur eine logische Folge.

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