Konversation als Schlüssel
Im Buchcafé an der Emil-Frey-Strasse werden nebst Büchern auch Konversationsstunden angeboten. Hier treffen sich Schweizer und Expats zum Austausch in diversen Sprachen. Weitere Leiter/-innen werden gesucht.
Thomas Brunnschweiler
Konversation ist bekanntlich der Schlüssel zu einer Sprache. Was hundert Grammatikstunden nicht schaffen, vermag das regelmässige Gespräch in einer Fremdsprache. Nadja Frigerio, die das Buchcafé betreibt, erachtet die Konversationsangebote in der kleinen Stube des gemütlichen Hauses diagonal gegenüber der Gartenstadt als sehr wichtig. Am Montag unterrichtet Liz Partyka junge Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern im Verständnis des Deutschen. Am Mittwoch steht Natalia Peralta aus Basel einer Conversacion d’espagnol vor und am Donnerstag frischt John van Dyke die Englischkenntnisse von Schweizerinnen und Schweizern auf. Für Leitung und Aufwand können die Teilnehmenden einen freiwilligen Beitrag geben.
Internationaler Austausch
Die Deutschkonversation mit Liz Partyka existiert seit November 2011. In der letzten Stunde vor Weihnachten treffen sich sechs junge Frauen aus Mexiko, Indien, Pakistan, Venezuela und Argentinien, um mit Liz Partyka über verschiedenste Themen zu sprechen. Zunächst geht es um Ausdrücke, die zum Abmachen von Terminen eine Rolle spielen. Wie lädt man jemanden ein? Wie meldet man sich beim Arzt an? Unvermittelt gleitet das Gespräch zu den Erfahrungen der Frauen in Basel. Die Frauen, die als Expats – internationale Fachkräfte oder Partner derselben im Ausland – in der Region weilen, sind des Lobes voll. «Die Transportmittel sind gut, alles ist sauber und es ist ruhig», wird erwähnt.
Eine Frau aus Mexiko war zuerst schockiert, als sie sah, dass Kinder draussen alleine spielen, weil dies in ihrer Heimat kaum möglich wäre. Darum sagt sie: «Die Sicherheit der Kinder ist hier gewährleistet, der Lebensstil gesund und es herrscht Respekt für die Menschen.» In der kleinen Gruppe geht es lustig zu, aber auch kleine Sorgen werden ausgetauscht. Eine Frau muss eine Reise nach Kairo stornieren, weil es dort derzeit zu gefährlich sei.
Noch Leiterinnen/Leiter gesucht
Irgendwann kommen die Frauen auf das Wasser in der Schweiz zu sprechen. Sie erfahren, dass es Bäche, Flüsse und Ströme gibt. Verwirrend ist für sie, dass der Rhein zwar ein Strom ist, aber in Basel «Bach» genannt wird. Am Ende der Stunde verabschieden sich die Frauen herzlich und mit guten Wünschen für das neue Jahr. Elisabeth Partyka, welche die Konversation geschickt geleitet und immer wieder Wörter aufgeschrieben hat, ist in den USA aufgewachsen. Sie hat dort Deutsch studiert und ist an einer Fachhochschule Dozentin. Die Konversationsstunden gibt sie ehrenamtlich. Für die Konversationen in Französisch und Italienisch werden derzeit noch Leiter/-innen gesucht.
Conversacion d’espagnol: Mittwoch, 10–11.30 Uhr; English Conversation: Donnerstag 9–11 Uhr; Deutschkonversation für Fremdsprachige: Montag, 10–11.30 Uhr. Anmeldung erwünscht unter 077 208 18 31.