Hoffnung auf 58er-Ersatz: Fährt bald ein Seniorenbus in Münchenstein?
Vor allem Betagte hat die Einstellung der Buslinie 58 in ihrer Mobilität eingeschränkt. Der Seniorenfahrdienst Münchenstein möchte nun gemeinsam mit dem APH Hofmatt in die Bresche springen.
Es ist ein grosses Problem. Nicht nur für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch für die Besucher», sagt Daniel Bolliger, Leiter des Alters- und Pflegeheims Hofmatt über die Einstellung des 58ers. Die hochdefizitäre Buslinie wurde am 15. Dezember ersatzlos aus dem Fahrplan gestrichen. Seither wartet man in den Wartehäuschen an der Pumpwerkstrasse oder bei der Gartenstadt vergebens auf den nächsten Kurs. Das ist für die Bewohner des APH Hofmatt und der Alterssiedlung Loog ein Ärgernis. Sie nutzten die Buslinie gerne und regelmässig, um ins soziale Zentrum der Gemeinde – die Gartenstadt – zu fahren. Jetzt haben sie den Anschluss verloren.
Trotzdem: Die Kosten einer regelmässigen Busverbindung sind schlicht zu hoch, um von der Gemeinde Münchenstein alleine getragen zu werden und angesichts des verschwindend kleinen Passagiervolumens kaum durch öffentliches Interesse zu begründen. Und gänzlich abgeschnitten von der Aussenwelt sind die Seniorinnen und Senioren aus dem Bruckfeld nicht. Der Friedhofsbus, den ein pensionierter Chauffeur lenkt, verkehrt nach wie vor jeden Mittwoch. Das alleine sind für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, aber nicht unbedingt die schönsten Aussichten.
Senioren füllen die Lücke
Ein regelmässiges Angebot könnte aber trotz des nachvollziehbaren Unwillens der Gemeinde, eine teure Busverbindung zu subventionieren, schon bald Realität werden. Der Seniorenfahrdienst, der erst vergangenen Herbst seinen Betrieb aufgenommen hat, ist zurzeit in Gesprächen mit dem APH Hofmatt und der Gemeinde. Das Alterszentrum ist seinerseits bereit, den betriebseigenen Kleinbus zur Verfügung zu stellen und allenfalls anfallende administrative Aufgaben zu übernehmen. Der Seniorenfahrdienst, den Pensionär Willy Toggenburger aus der Taufe gehoben hat, wäre um den Chauffeur besorgt. Damit liesse sich theoretisch ein regelmässiger Fahrdienst in die Gartenstadt oder ins Bruderholzspital, das auch häufig nachgefragt wird, betreiben.
Allerdings gibt es noch einige offene Fragen zu klären. «Bei einem regelmässigen Angebot stellen sich auch Fragen der Gesetzmässigkeit und es wäre wohl nicht einfach, genügend Fahrer zu finden», sagt Toggenburger. Realistischer erscheinen ihm Sammelfahrten auf Zuruf. Dann müssten die APH-Bewohner ihrer Ausflüge etwas koordinieren.
Und was kostet das?
Der Seniorenfahrdienst ist, obwohl die Chauffeure ehrenamtlich arbeiten, nicht ganz gratis. Auch bei einem «Bus-Service» mit dem Transporter des APH würde sich die Frage stellen, wer für Unterhaltskosten und andere anfallende Aufwände aufkommt. Ein Teil der Last auf die Nutzer abzuwälzen, ist sicher möglich. Schliesslich kostet eine Fahrt mit dem Friedhofsbus auch fünf Franken. Die Gemeinde subventioniert dieses Angebot mit einer Defizitgarantie, die jährlich mit rund 10 000 Franken zu Buche schlägt. Die gleiche Praxis wäre auch für ein erweitertes Seniorenfahrdienst-Angebot denkbar.