Gemeinden wollen Solarpotenzial ausschöpfen
An der am Samstag stattfindenden Solarmesse im Kuspo erhalten ausgewählte Liegenschaftsbesitzer Informationen zur Solarenergie. Drei Gemeinden sind in das Projekt involviert.
Tobias Gfeller
Im Januar dieses Jahres stellte der Kanton den Solarkataster online, auf dem Liegenschaftsbesitzer genau überprüfen können, ob sich ihr Dach für eine Photovoltaik- oder Thermosolar-Anlage eignet. Der Kanton unterliess es aber, im grossen Stile für den Kataster zu werben. Die Gemeinden Aesch, Arlesheim und Münchenstein analysierten den Solarkataster für ihre Gemeindegebiete genau, sodass sie erkennen konnten, welche Dächer sich «sehr gut» für eine derartige Anlage eignen würden. Die betroffenen 3500 Liegenschaftsbesitzer wurden allesamt angeschrieben und zur Solarmesse vom Samstag ins Kuspo Bruckfeld nach Münchenstein eingeladen. Dort werden sie von verschiedenen regionalen Akteuren der Solarenergie beraten und informiert.
Keine Fragen bleiben offen
Federführend im Projekt ist der Arlesheimer Leiter der Abteilung Umwelt Marcel Leutwyler. Zusammen mit Verwaltungsmitarbeitern aller drei Gemeinden und den Umwelt- und Energiekommissionen von Aesch und Arlesheim hat er sich zum Ziel gesetzt, den Menschen aufzuzeigen, was sie aus dem Energiepotenzial ihrer Dächer machen können. «Ich gebe persönlich die Garantie, dass nach einem Rundgang durch die Solarmesse alle Fragen zur Solartechnik auf dem eigenen Dach geklärt sind», stellt Leutwyler klar.
Nicht an der Messe selber können konkrete bauliche Massnahmen geplant werden. «Die praktische Sicht muss natürlich von einem Planungsteam und den ausführenden Stellen vor Ort gemacht werden», so Leutwyler. Die Liegenschaftsbesitzer erfahren im Kuspo auch Details zu möglichen Finanzierungswegen mithilfe des Kantons und des Bundes.
Schon längeres Engagement
Die Solarmesse ist nur der vorläufige Höhepunkt der intensiven Bemühungen der drei Gemeinden, sich für die Solarenergie einzusetzen. Bereits 2011 hatten sie vor, einen eigenen Solarkataster an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Kantonsbehörden schlugen aber vor, einen Kataster für das ganze Kantonsgebiet anzubieten. Aesch, Arlesheim und Münchenstein tragen seit längerer Zeit das Label «Energiestadt». «Alle vier Jahre muss man das Label wieder zertifizieren. Dafür braucht es die Umsetzung konkreter Ziele», erklärt Leutwyler.
Mit dem Engagement für die Solarenergie wollen die drei Gemeinden zeigen, dass sie das Label sehr ernst nehmen. Alle drei wurden Ende 2012 rezertifiziert und dürfen sich weiter «Energiestadt» nennen. «Das Zusammenkommen der Rezertifizierung mit dem Solarkataster des Kantons nahmen wir zum Anlass, die Solarmesse auf die Beine zu stellen.» Dass die «Energiestadt» Reinach nicht dabei ist, liegt gemäss Leutwyler nur am viel früheren Zeitpunkt deren Rezertifizierung.
Gewerbedächer mit viel Potenzial
Zu den 3500 Liegenschaftsbesitzern gehören auch 220 Gewerbetreibende und 250 Grosseigentümer wie Versicherungen. Diese werden morgen Freitag im Kuspo über ihre Möglichkeiten informiert, auf ihren Dächern Solaranlagen zu installieren oder installieren zu lassen. «Es gibt diverse Möglichkeiten, wie man die eigenen Dächer Energieunternehmen zur Verfügung stellen und daraus verschiedenartig Profit schlagen kann.»
Ab 15 Uhr gehts los, eine Stunde später gibt es dazu passende Referate, eine Ausstellung und natürlich einen Apéro, an dem es sich intensiv über das Thema unterhalten lässt. Marcel Leutwyler hofft auf ein zahlreiches Erscheinen der Gewerbetreibenden, deren Dächer aufgrund ihrer Grösse besonderes Potenzial hätten.