Feurige Abenteuer-Romantik
Ein Fasnachtsfeuer mit Abenteuer-Romantik. Die Münchensteiner wissen ihren Brauch zu verschönern.
Bea Asper
Am Banntag darf sich der Bürgerrat oft freuen über einen Ansturm von mehreren hundert interessierten Münchensteinern. Ganz so viele zählte Bürgerpräsident Clive Spichty am Fasnachtsfeuer (noch) nicht. Die Bestrebungen jedoch, den eingeschlafenen Brauch wieder zu beleben, sind auf gutem Weg. «Wir planen mit einer Anlaufzeit von ein paar Jahren», sagte Spichty, «und natürlich ist die Teilnehmerzahl wetterabhängig.»
Doch trotz der nassen Kälte fand sich eine grosse Schar Münchensteiner beim Schulhaus Löffelmatt ein zur nächtlichen Abenteuer-Romantik. Gemeinsam nahm man den Aufstieg unter das gute Schuhwerk – zuerst durch die beleuchteten Häusergassen, dann ins Dunkle auf dem idyllischen Pfad durch den frisch duftenden Wald. Man hörte die Geräusche der sich bewegenden Regenkleidung und beim Auftreten das Knacken der am Boden liegenden Äste, die vom stürmischen Wind von den Bäumen gerissen worden waren. Die Kinder unterbrachen das fast Gespenstige mit einem Lachen, die Erwachsenen machten Gespräche zum Begleiter der Wanderung. Das Erreichen der Gipfelgrube wurde belohnt mit einem prägenden Moment. Gemeinsam entzündete man das Fasnachtsfeuer und entsandte Wärme und ein wunderbares Licht.
Zuckersüsser Schokokuss
Fleissige Helfer hatten am Nachmittag das Brennholz ausgeklügelt aufgeschichtet, sodass sich die Flammen rasch ausbreiteten und zu einem lodernden Feuer sich entwickelten. Fasziniertes Staunen und tiefsinnige Gedanken begleiteten die Funken hinaus in die Atmosphäre mit Wünschen, Hoffnungen und der Sehnsucht nach dem Frühling. Mit dem Fasnachtsfeuer macht man dem Winter den Garaus. Aufgetankt mit Wärme und Gemeinschaftsgefühl machte sich die Schar frohen Mutes auf den Rückweg runter ins Dorf, jetzt ausgerüstet mit hell leuchtenden Fackeln. Im gemütlichen Beisammensein und belohnt mit einem zuckersüssen, schaumigen Schokokuss liess man die Fasnachtsfeuer-Feier auf dem Dorfplatz ausklingen und erhaschte einen letzten Blick auf das hell leuchtende Feuer, welches hoch oben in der Gipfelgrube noch immer über Münchenstein wachte.