«Es war eine Zeit ohne Handy und ohne Spülmaschine»

Erinnerungen an früher, angeregte Gespräche und 300 Gäste im Kuspo: Das war der Seniorennachmittag vom letzten Samstag.

Volles Haus: Gemeindepräsident Giorgio Lüthi richtete einige Worte an die zahlreichen Seniorinnen und Senioren.  Foto: Bea Asper
Volles Haus: Gemeindepräsident Giorgio Lüthi richtete einige Worte an die zahlreichen Seniorinnen und Senioren. Foto: Bea Asper

Eine sehr eindrucksvolle Rede», kommentiert Edith Brügger die Worte des Gemeindepräsidenten Giorgio Lüthi. Sie und Kurt Brügger freuten sich über die Einladung der Gemeindeverwaltung, am 80Plus-Treffen teilzunehmen und zusammen mit anderen Senioren von Münchenstein einen Nachmittag in Gesellschaft zu verbringen. «Freundschaften im Alter erhalten das Leben», meinte Lüthi.

Der Gemeindepräsident blendete zurück in vergangene Zeiten und blickte ebenso in die Zukunft von Münchenstein. Auch wenn böse Zungen behaupteten, er rede zu viel, er lasse sich nicht nehmen, am Seniorennachmittag ein paar Worte an die Anwesenden zu richten, sagte er am Samstag im Kuspo. Vor einigen Jahrzehnten, da hätte man sich so etwas wie ein Handy nicht vorstellen können, es gab noch nicht mal eine Spülmaschine und das Leben ohne Computer sei nicht weniger spannend gewesen. Vielleicht, so fragte Lüthi in die Runde, sei das gesellschaftliche Leben weniger isoliert gewesen als heute im Zeitalter der Kommunikationsflut. Doch vom Gedanken an gestern könne man nicht leben, sondern eine Gemeinde sei angehalten, ihre Zukunft zu planen. «Deswegen ist in Münchenstein vor allem auch die Rede von Investitionen für die jungen Menschen», so Lüthi. Das bedeute aber nicht, dass die Gemeinde nicht mehr an ihre Zukunftsbauer von früher denke.


Seniorennachmittag immer beliebter

Mit dem Seniorennachmittag setze die Gemeinde ein positives Zeichen. Über 300 Seniorinnen und Senioren sind der Einladung des Gemeinderates auch gefolgt zum Apéro, zum Mittagessen, zum Kaffee und Kuchen und einem Unterhaltungsprogramm. «Es werden immer mehr», stellt Hans Diehl fest. «Früher blieben am Seniorentreffen noch einige Stühle frei, doch mittlerweile herrscht im grossen Kuspo schon fast Gedränge.» Damit werde sichtbar, dass der Anteil der älteren Bevölkerung wächst, stellt Hans Diehl fest. Er und seine Frau Erika leben seit über einem halben Jahrhundert in Münchenstein und genossen es am Samstag sichtlich, Alt-Bekannte zu sehen, mit Freunden zu diskutieren, «das feine Essen» zu geniessen, den Saxofonklängen zu lauschen und in Erinnerungen zu schwelgen. «Es sind die Lieder von früher», sagt Diehl zu den Saxofonklängen des von der Gemeinde engagierten Künstlers Hansi Kolz. Das Tanzbein zu schwingen, ist ihm noch immer möglich. Man gebe es ihm nicht, aber er sei schon 90 Jahre alt, sagt Diehl. Seine Frau verrät das Geheimnis dahinter: «Ich habe ihn all die Jahre immer lieb umsorgt.» Es sei wohl das Rezept für ein langes gesundes Leben. «Ein liebevoller Umgang miteinander und immer füreinander da zu sein, in guten wie auch in schlechten Zeiten.»

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