Eine launige Anita Fetz, Klassik und deutscher Schlager
Am 18. Dezember fand in der vollen Kuspo-Halle die 48. Maturafeier des Gymnasiums Münchenstein statt. 124 von 125 Maturandinnen und Maturanden erhielten das Maturitätsdiplom.
Mit dem von der Klasse 4M a cappella vorgetragenen Song «Bring me little water, Sylvie» wurde die Maturafeier des Gymnasiums Münchenstein eröffnet. Konrektor Reinhard Straumann gratulierte den 124 erfolgreichen Maturae und Maturi und sagte: «Nach zwölf Jahren ist die Zeit reif, weil sie es auch sind.»
Er stellte die Gastrednerin, die Basler Ständerätin Anita Fetz, als ehemalige Schülerin des Gymnasiums Münchenstein vor und gab allen den Rat auf den Weg, zu den an der Schule erlebten Idealen Sorge zu tragen. Anita Fetz gab zu, die Maturität einerseits als Befreiungsschlag erlebt zu haben, andererseits habe sie damals wehmütig Abschied nehmen müssen von Freundschaften. Ähnlich wie zu ihrer Maturazeit sei auch heute die «Zeit aus den Fugen». Damals habe man gekalauert: «The time ist out of (the) joint.» Sie liess auf launige Art die damaligen heiligen Kühe Revue passieren und sagte dann: «Wir wussten damals, dass wir etwas ändern konnten.» Viele Erwachsene neigten dazu, auf die neuen Fragen mit alten Antworten zu reagieren. Aber die Zukunft sei ein fremdes Land.
Anita Fetz sprach vor allem die digitale Herausforderung an und gab drei Tipps. «Lernen Sie erstens einen Beruf, der Sie unabhängig macht, misstrauen Sie zweitens einer Werbung, die Ihnen sagt, Sie seien nicht Sie, wenn Sie nicht hungrig seien, und drittens bleiben Sie dabei Mensch!»
Humboldt hat noch nicht ausgedient
Nach der Ansprache spielte Julia Lüthy auf der Querflöte Gabriel Faurés Fantasie op. 97, begleitet von Susanne Lang. Anschliessend verteilten die Klassenlehrerinnen und -lehrer die Maturitätszeugnisse an die sieben involvierten 4. Klassen. Im zweiten «Entreacte» ertönte wiederum von einem A-cappella-Chor «Happy together» von den «Turtles». Elodie Hersperger und Fanny Tschopp richteten sich in Ihrer Ansprache an Mitschülerinnen und -schüler, Lehrerschaft und Eltern und erinnerten nochmals an die Highlights ihrer Schulzeit. Sie schlossen ihre stark beklatschte Dankesrede mit einem Zitat des früheren deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt: «Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.»
Im Anschluss ehrte Konrektor Thomas Hollinger die Träger des Baselbieter Maturandenpreises (Gutscheine à 200 Franken), die Trägerin des Preises des Gymnasiums Münchenstein für besondere Verdienste um das Schulleben (600 Franken) und den Basler Maturandenpreis der Novartis, der 2014 an zwei Schülerinnen ging (je 1000 Franken) Nach dem Schlusswort von Rektor Gabriel Hänggi, der auf das Bildungsideal Wilhelm von Humboldts verwies, ertönte von der Klasse 4M ein A-cappella-Arrangement des deutschen Evergreens «Rote Lippen soll man küssen.» Dann strömten erleichterte Jugendliche und Angehörige ins Foyer, um den wohlverdienten Apéro zu geniessen.
Die Preisträger
Baselbieter Maturandenpreis (70 von 78 Punkten und mehr): Aurelia Siegfried (4a), Elodie Hersperger (4B), Janine Buser (4ILZ), Sina Buser (4MR), Mira Gemperle (4MR), Lukas Strobel (4MR), Nicklas Müller (4WB); Preis des Gymnasiums Münchenstein: Mira Gemperle (4MR); Basler Maturandenpreis der Novartis: Sina Buser (4MR) und Elodie Hersperger (4B).